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Rezession in den USA? Konsolidierung bevorzugt

US-Finanzminister Henry Paulson hat sich für eine weitere Konsolidierung des Bankensektors ausgesprochen. Diese könnte die Finanzwirtschaft stärken, sagte Paulson am Dienstag in einem Interview des Fernsehsenders PBS, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete.

"Es wird Situationen geben, wo es das Beste für die Wirtschaft und das Bankensystem ist, dass konsolidiert wird", wird Paulson zitiert. Zum Umgang des Ministeriums mit den vom US-Kongress bewilligten Geldern zur Rettung des Bankensektors sagte Paulson, es würden damit keine schwächelnden Banken unterstützt.

Zudem arbeite das Ministerium mit der Einlagensicherungsbehörde und Federal Reserve zusammen an einer "Minimierung" der Hypothekenkündigungen. "Die Zahl der Kündigungen, bei denen die Menschen einfach vor ihren Hypotheken davonlaufen, ist immer noch beunruhigend", sagte der Minister. "Es gibt noch einiges, was getan werden kann - und sollte."

Fed stützt Geldmarktfonds

Die US-Notenbank Fed kündigte derweil ein weiteres Programm an, um den US-Geldmarkt zu stützen. Wie die Notenbank mitteilte, soll mit Hilfe einer so genannten "Money Market Investor Funding Facility" (MMIFF) der Kauf von Einlagenzertifikaten und Commerical Papers von Finanzinstituten mit hoher Bonität finanziert werden.

Die Teilnahme an dem Programm ist auf US-Geldmarktfonds beschränkt, die zuletzt in Liquiditätsnöte geraten waren und teilweise ihre Anteile nicht mehr auszahlen konnten. Der Dollar bekommt daraufhin an den Devisenmärkten Rückenwind.

Hypothekenbanken: US-Wirtschaft in Rezession

Nach Einschätzung der US-Hypothekenbanken befindet sich die US-Wirtschaft bereits in einer Rezession. Bewiesen sei dies durch die steigende Arbeitslosigkeit, den Rückgang der Produktion und inflationsbereinigt sinkende Konsumausgaben, teilte die Mortgage Bankers Association mit.

Mit einer leichten Konjunkturerholung sei nicht vor Mitte kommenden Jahres zu rechnen. Zudem werde die Zahl der Arbeitslosen in den USA bis Anfang 2010 auf 7,8 Prozent klettern und erst anschließend wieder abnehmen.

Der Abschwung am Immobilienmarkt ist nach Ansicht der Hypothekenbanken noch lange nicht vorbei. Der Tiefpunkt bei Neubauten und Bautätigkeit werde voraussichtlich erst im kommenden Sommer erreicht. Voraussichtlich werde auch die Zahl der Zwangsvollstreckungen in einem Jahr höher sein als derzeit.

Quelle: ntv.de

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