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Abwrackprämie hilft Konsumlaune trotzt Krise

Trotz düsterer Konjunkturaussichten lassen sich die Verbraucher die Kauflaune nicht verderben. Für Mai sagen die Marktforscher der Nürnberger GfK ein stabiles Konsumklima vorher. Das Barometer verharrt mit 2,5 Punkten auf dem Vormonatsniveau, wie die Experten am Montag zu ihrer Umfrage unter 2000 Verbrauchern mitteilten. Die Sorge um den Arbeitsplatz könnte den Verbrauchern jedoch in diesem Jahr die Kauflaune noch gründlich verderben, warnte GfK-Vorstandschef Klaus Wübbenhorst.

"Die Arbeitslosigkeit wird zum Jahresende steigen, und das macht schon Sorge", sagte der Marktforscher. Dabei gelte es zu beachten, dass ein wegfallender Arbeitsplatz drei weiteren Menschen Angst mache. "2010 kann der Konsum in Gefahr geraten", sagte Wübbenhorst voraus. Zudem dürften die jüngsten düsteren Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute in den kommenden Monaten zu einer "erheblichen Belastungsprobe" für die Verbraucherstimmung führen. In ihrem Frühjahrsgutachten sagen die Forscher für 2009 den tiefsten Konjunktureinbruch seit Bestehen der Bundesrepublik vorher: Dieses Jahr werde die Wirtschaftsleistung um sechs Prozent schrumpfen. 2010 sehen die Experten noch immer keine durchgreifende Erholung und einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,5 Prozent voraus. Allerdings signalisiert der jüngste Geschäftsklimaindex des Münchner Ifo-Instituts, dass die Manager in den Chefetagen für das zweite Halbjahr mit einer Besserung rechnen.

Niedrige Teuerung hält Verbraucher bei Laune

Solche Hinweise auf eine konjunkturelle Trendwende sowie die niedrige Inflation stützen derzeit noch das Konsumklima. Für die am Dienstag anstehenden April-Inflationsdaten sagen Experten zum Vormonat stabile Preise voraus. Im März waren sie sogar um 0,1 Prozent gefallen. Vor diesem Hintergrund legten die Konjunktur- und Einkommenserwartungen der GfK im April zu. Neben der relativ niedrigen Teuerung helle auch die für Juli angekündigte Rentenerhöhung die Einkommensaussichten zusätzlich auf, hieß es. Allerdings beurteilten die Verbraucher sowohl die Konjunktur als auch ihre Einkommen deutlich negativer als vor einem Jahr.

Die Bereitschaft der Menschen, langlebige Güter wie Fernseher und Sofa einzukaufen, blieb im April vergleichsweise stabil und sank nur leicht. Dabei spielte laut GfK neben dem geringen Anstieg der Lebenshaltungskosten auch das Konjunkturpaket der Bundesregierung eine Rolle. "Die negative Entwicklung am Arbeitsmarkt ist beim Konsumenten noch nicht angekommen", sagte Ökonomin Ulrike Kastens von Sal. Oppenheim. Dies werde sich aber wohl schon in den kommenden Monaten ändern, falls Kurzarbeit gestrichen und die Arbeitslosenzahl weiter ansteigen sollte. Die GfK sagt für 2009 dennoch einen Anstieg des privaten Verbrauchs um 0,5 Prozent vorher. Der Konsum dürfte die starken Einbrüche bei Industrie und Exporten jedoch allenfalls etwas abfedern.

Quelle: ntv.de

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