EZB ist alarmiert Korrektur wird andauern
22.01.2008, 08:41 UhrDie gegenwärtig starke Volatilität an den Finanzmärkten hat EZB-Direktoriumsmitglied Jürgen Stark als teilweise übertrieben und "wenig hilfreich" bezeichnet. In einem Interview des Deutschlandfunks sagte Stark, der im Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) für das Ressort Volkswirtschaft zuständig ist, weiter, die Finanzmärkte seien gegenwärtig sehr nervös. "Wir befinden uns mitten in einer Korrektur an den Finanzmärkten" und dieser Prozess werde noch eine Weile dauern.
Zum Ende des laufenden Quartals dürften die Jahresergebnisse der Banken einen besseren Überblick über die aus der Subprimekrise resultierenden Verluste geben. Einige der gegenwärtigen Marktreaktionen bezeichnete Stark als übertrieben. Auch wenn eine Korrektur zu einem gewissen Grad erforderlich erscheine, sollte eine Übertreibung vermieden werden.
Inflationsrate genau beobachten
Gleichzeitig bekräftigte die EZB ihre Bereitschaft bekräftigt, gegebenenfalls gegen die Preissteigerung vorzugehen. "Augenblicklich haben wir es mit einer relativ hohen Inflationsrate von über drei Prozent zu tun, die noch über die nächsten Monate des Jahres anhalten wird", sagte EZB-Direktoriumsmitglied Jürgen Stark im Deutschlandfunk. "Wir werden genau beobachten, wie sich diese Inflationsrate entwickelt, wie sich die Marktteilnehmer auf diese neuen Bedingungen einstellen und werden entsprechend handeln."
Nach den panischen Verkäufen an den europäischen Börsen ist die Tokioter Börse am Dienstag im frühen Handel noch weiter eingebrochen. Zeitweise verzeichneten dort sowohl der Nikkei- als auch der Topix-Index Kursabschläge von gut über Prozent. An der indischen Börse in Bombay wurde der Handel zeitweise ausgesetzt. Der Deutsche Aktienindex (Dax) war am Montag bis Handelsschluss um 7,1 Prozent auf 6790 Punkte abgestürzt. Als Grund wurden zunehmende Sorgen vor einer Rezession in den USA und daraus resultierende Gefahren für die Weltwirtschaft angeführt.
Quelle: ntv.de