Neuer Ärger für Siemens Korruptionsermittler klagt
08.09.2007, 13:30 UhrDer frühere Anti-Korruptionsbeauftragte von Siemens, Albrecht Schäfer, klagt offenbar gegen seine Kündigung. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, hat sein Anwalt die Klage vor dem Arbeitsgericht München eingereicht. Sein Mandant habe den Vorstand frühzeitig und umfassend über systematische und planmäßige Verstöße gegen interne Richtlinien informiert. Das lasse sich im Detail belegen, betont der Anwalt.
Siemens hatte den Vertrag von Schäfer vor gut einem Monat gekündigt, weil der Jurist Vorstand und Aufsichtsrat nicht ausreichend über Hinweise auf Korruption informiert habe. Wie der Spiegel berichtet, hat sich der Konflikt der Siemens-Führung mit Schäfer zwischenzeitlich zugespitzt. Der Jurist bestehe auf Weiterbeschäftigung. An einigen Stellen enthalte der Schriftsatz zur Klagebegründung sogar unverhohlene Andeutungen. Der Kläger behält sich vor, weitere und detaillierte Ausführungen zur Information über systematische und planmäßige Compliance-Verstöße im Unternehmen zu leisten, zitiert das Nachrichtenmagazin aus dem Papier.
Unterdessen habe die Affäre um Schmiergeldzahlungen der Siemens- Kraftwerkssparte auch Israel erreicht. Die Israel Securities Authority ermittle gegen den Manager des staatlichen israelischen Energiekonzerns IEC, Dan Cohen, wegen Verdachts der Bestechlichkeit. Er solle von der Kraftwerkssparte des Konzerns Millionen bekommen haben, damit Siemens in den Jahren 2003/2004 einen Auftrag über jeweils 100 Millionen Euro für die Lieferung von zwei Turbinen an die IEC erhalte. Laut einem internen Siemens-Papier, das dem Spiegel vorliege, seien für das IEC-Projekt Zahlungen über insgesamt rund fünf Millionen Euro geleistet worden.
Quelle: ntv.de