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Münchener Schwebe(alp)traum Kostenexplosion beim Transrapid

Dem Münchner Transrapid-Projekt droht nach einem neuen Gutachten eine Kostenexplosion in Milliardenhöhe. Der Bau der Magnetschwebebahn würde 2,8 Mrd. anstelle der bisher veranschlagten 1,85 Mrd. Euro kosten, ergab eine von den bayerischen Landtags-Grünen bestellte Studie. Da noch weitere Kostensteigerungen auftreten könnten, seien Gesamtkosten von 3,5 bis vier Mrd, Euro nicht auszuschließen, errechneten die Verkehrsplaner Vieregg - Rössler. Für einige Politiker offenbar totaler Schmarrn: Wirtschaftsminister Erwin Huber (CSU) nannte die Schätzung "absurd" und sprach von einem "Gefälligkeitsgutachten".

Die Gutachter hielten der Staatsregierung unter anderem vor, die Kosten für die geplanten Tunnel und die zu erwartenden Preissteigerungsraten viel zu niedrig angesetzt zu haben. Der bayerische Grünen-Wirtschaftsexperte Martin Runge warnte, der Transrapid könne sich sehr schnell von einem Schwebetraum zum Industriedenkmal entwickeln.

Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) sagte bei seiner derzeitigen Ostasienreise in Singapur, die Magnetschwebebahn sei "in erster Linie ein deutsches und nicht ein bayerisches Projekt". Er fügte hinzu: "Die Sonderfinanzierung aus dem Technologietopf bekommen Sie nur beim Transrapid."

Huber sagte, das Projekt gehe planmäßig voran. "Wir sind zuversichtlich, dass sich alle Beteiligten bis Mitte 2007 auf ein tragfähiges Finanzierungskonzept einigen werden." Bund und Bayern stünden politisch hinter dem gemeinsamen Projekt.

Auch bei den offiziell veranschlagten Kosten von 1,85 Mrd. Euro besteht derzeit noch eine Finanzierungslücke, die Huber kürzlich auf 350 Mio. Euro beziffert hatte. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hatte von "ganz schwierigen Verhandlungen" gesprochen.

Quelle: ntv.de

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