Managergehälter Kräftiger Anstieg 2006
26.03.2007, 07:05 UhrDeutsche Spitzenmanager haben im vergangenen Jahr erneut mehr verdient als im Vorjahr. Bei den 27 im deutschen Börsenleitindex Dax notierten Unternehmen, die bisher ihre Geschäftsberichte veröffentlicht haben, lagen Berechnungen der Tageszeitung "Die Welt" zufolge die Vorstandsvergütungen um durchschnittlich 16,9 Prozent höher als 2005. Die Bezüge entwickelten sich damit proportional zu den operativen Ergebnissen der Unternehmen (Ebit) - sie stiegen im Schnitt um 18,33 Prozent.
An der Spitze der Managerliga steht bislang Linde-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Reitzle, der seine Bezüge erstmalig offenlegte. Mit einem Jahreseinkommen von 7,37 Millionen Euro sicherte er sich vorerst die Führungsposition. Rang zwei und drei belegen bislang DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche (7,15 Millionen Euro) und RWE-Manager Harry Roels (6,9 Millionen Euro). Am Dienstag wird die Deutsche Bank ihre Zahlen für 2006 präsentieren. Dann zeigt sich, ob Vorstandsvorsitzender Josef Ackermann seinen Spitzenplatz aus dem Vorjahr von 11,9 Millionen Euro verteidigen kann.
Am stärksten gingen nach jetzigem Stand die Einkommen beim Nutzfahrzeughersteller MAN nach oben. Die Manager erhielten im abgelaufenen Geschäftsjahr durchschnittliche Pro-Kopf-Bezüge von 1,89 Millionen Euro - 76,64 Prozent mehr als 2005. Einen ähnlich großen Sprung machten die Durchschnittsvergütungen beim Handelskonzern Metro: Sie kletterten um 76,09 Prozent in die Höhe, von 2,12 auf 3,42 Millionen Euro. Topverdiener sind bislang die Allianz-Vorstände: Sie bezogen 2006 eine durchschnittliche Pro-Kopf-Vergütung von 3,74 Millionen Euro - 1,36 Prozent mehr als im Vorjahr.
Grund für den Anstieg ist nach Meinung von Experten die zunehmende Flexibilisierung der Bezüge. Im Fall der Allianz sind die Bonus-Zahlungen von 10,16 auf 16,85 Millionen Euro gestiegen. Bei der Metro hat sich der variable Anteil am Einkommen sogar von 4,25 auf 8,46 Millionen Euro erhöht und damit fast verdoppelt.
Quelle: ntv.de