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Keine rasche Erholung Krise bremst Linde aus

Der Industriegase-Spezialist Linde hat seine Erwartungen nach einem Gewinnrückgang zum Jahresstart etwas heruntergeschraubt. Das operative Ergebnis sank im ersten Quartal um 10,6 Prozent auf 538 Mio. Euro. Darin sind auch Einmalaufwendungen von 20 Mio. Euro für Sparmaßnahmen enthalten. Analysten hatten im Schnitt mit einem operativen Gewinn von 545 Mio. Euro gerechnet.

"Wir halten uns noch vergleichsweise ordentlich, wenngleich auch wir deutliche Nachfragerückgänge spüren", kommentierte Konzernchef Wolfgang Reitzle den Zwischenbericht. Unter dem Strich blieb ein Konzerngewinn von 128 Mio. Euro nach 172 Mio. Euro vor Jahresfrist. Linde setzte 2,70 Mrd. Euro um und damit 7,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Zu den Geschäftsaussichten für das Gesamtjahr 2009 äußerte sich Reitzle angesichts düsterer Konjunkturprognosen nun etwas vorsichtiger als noch im März. Der Umsatz- und Ergebnistrend werde sich zwar erst in der zweiten Jahreshälfte entscheiden. "Aus heutiger Sicht müssen wir einen Rückgang einkalkulieren", erklärte Reitzle nun. Das "Positiv-Szenario", einen Konzernumsatz und ein Konzernergebnis auf dem Niveau von 2008 zu erzielen, sei weniger wahrscheinlich geworden. "Eine rasche Erholung ist derzeit nicht in Sicht."

Sparprogramm aufgesetzt

Linde will nun sein Sparprogramm beschleunigt umsetzen und in einigen Bereichen und Regionen auch Kapazitäten zurückfahren. Mit dem Sparpaket sollen in den nächsten vier Jahren die Kosten um 650 bis 800 Mio. Euro gedrückt werden.

Im Gasegeschäft sank im ersten Quartal der Umsatz um 6,3 Prozent auf 2,16 Mrd. Euro. Der operative Gewinn ging um 6,8 Prozent auf 546 Mio. Euro zurück. Im kleineren Anlagenbaugeschäft nahm der Umsatz dagegen um 1,3 Prozent auf 549 Mio. Euro zu. Der operative Gewinn der Sparte verringerte sich auf 45 Mio. Euro von 47 Mio. Euro vor Jahresfrist.

Auch die Rivalen Air Liquide aus Frankreich und Praxair aus den USA verzeichneten zum Jahresauftakt angesichts der Rezession schwächere Geschäfte und haben ihre Umsatzprognosen für das Gesamtjahr gesenkt. Insgesamt fielen bei den Industriegaseanbietern wegen der in der Branche üblichen langfristigen Lieferverträge die Einbußen aber nicht so stark aus wie bei den großen Chemiekonzernen.

Quelle: ntv.de

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