Keine Fusion mit Heineken Krombacher mag's alleine
31.07.2008, 12:50 UhrDie Brauerei Krombacher hat einer Übernahme eine kategorische Absage erteilt. "Wir bleiben auch in Zukunft eigenständig. Eine Fusion - mit wem auch immer - steht nicht zur Debatte", erklärte ein Sprecher des Familienunternehmens aus Kreuztal bei Siegen. Die "Financial Times Deutschland" hatte unter Berufung auf Branchenkreise berichtet, der niederländische Brauriese Heineken prüfe, inwiefern sich der nordrhein-westfälische Pils-Hersteller in sein Imperium integrieren lasse. Das entbehre jeder Grundlage, betonte Krombacher. Das Unternehmen werde auch in Zukunft im Besitz der Familie Schadeberg bleiben. Heineken wollte keine Stellung zu dem Bericht nehmen.
Dem Zeitungsbericht zufolge soll Geschäftsführer Bernhard Schadeberg im vergangenen Monate mehrfach zu Gesprächen bei Heineken in Amsterdam gewesen sein. Diskutiert worden sei ein Modell, in dem die Krombacher-Inhaber einen Minderheitsanteil von etwa zehn bis 15 Prozent an der Heineken Holding der Familie Heineken erhielten und weiterhin das Deutschlandgeschäft steuern dürften.
Heineken, der weltweit viertgrößte Bierhersteller, sieht sich dem Bericht zufolge unter Zugzwang, nachdem Konkurrent Inbev den US-Brauer Anheuser-Busch geschluckt hat. Inbev sei mit einem Ausstoß von 422 Mio. Hektoliter weit enteilt, Heineken kommt auf 139 Mio. Hektoliter. Deshalb sei Heineken in den vergangenen Monaten auf mehrere deutsche Bierbrauer zugegangen, Gespräche mit Radeberger (Oetker) und Bitburger seien aber erfolglos geblieben. Am "Paulaner"-Hersteller Brau-Holding International (BHI) der Münchener Schörghuber-Gruppe hält Heineken nur 49,9 Prozent.
Krombacher produziert im Jahr sechs Mio. Hektoliter Bier. 2006 hatte das Unternehmen mit den Marken "Orangina" und "Schweppes" ins Segment alkoholfreier Getränke expandiert.
Quelle: ntv.de