Erdbeben im Saarland Kumpel in der Kohlekrise
26.02.2008, 18:35 UhrSaarlands Ministerpräsident Peter Müller (CDU) erkennt im Zusammenhang mit dem Grubenbeben vom vergangenen Samstag keine Fehler der Politik. "Wenn alle, wirklich alle Experten einem erklären, so was könne nicht passieren, dann kann ich bei mir keine Verantwortung erkennen", sagte Müller gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". Er gehe zudem davon aus, dass der Bergbau im Saarland "zu Ende" sei. Die Zeitung zitiert den Ministerpräsidenten mit den Worten: "Klar ist: Ein Bergbau, der Menschen in Gefahr bringt, ist nicht verantwortbar." Der Ministerpräsident wies darauf hin, dass eine Wiederaufnahme des Bergbaus von der Genehmigung der Landesregierung abhängt.
Der stellvertretende Vorsitzende der Bergbaugewerkschaft IG BCE, Ulrich Freese, hatte zuvor vor einem übereilten Ende des Bergbaus an der Saar gewarnt. Angesichts der Kohlekrise hätten auch die Bergleute einen Anspruch darauf, "dass mit ihnen und ihrer beruflichen Existenz verantwortungsvoll umgegangen wird", sagte Freese auf einer Betriebsversammlung der RAG Deutsche Steinkohle.
Der Entschluss, den Bergbau nach dem Beben am vergangenen Samstag vorerst einzustellen, sei richtig gewesen. Es gehe nun darum, die Ursachen der starken Erschütterungen zu untersuchen. "Wir müssen dem Unternehmen ausreichend Zeit geben, die Gründe der Erschütterungen festzustellen und nach Möglichkeiten zu suchen, ähnliches in Zukunft zu vermeiden und Alternativen zu entwickeln", sagte Freese. Erst dann könne entschieden werden, wie und ob es mit dem saarländischen Steinkohlenbergbau weitergeht.
Freese kritisierte den saarländischen Ministerpräsidenten Peter Müller (CDU), der die Kohleförderung an der Saar schon für beendet erklärt habe. "Ein sofortiges Ende des Bergbaus an der Saar wäre nicht nur schlimm für die Bergleute, es würde verheerende Folgen für das ganze Land haben."
Quelle: ntv.de