Verstaatlichung mit Folgen Kurssturz an Venezuelas Börse
10.01.2007, 07:37 UhrDie Ankündigung einer Verstaatlichung der Strom- und Telefonanbieter in Venezuela hat die Börse des südamerikanischen Landes in den Keller gezogen. Der Börsenindex fiel am Dienstag (Ortszeit) in Caracas um 18,66 Prozent auf 50.438,71 Punkte.
Die Aktien der 1991 privatisierten Telefongesellschaft CANTV, des größten Privatunternehmens des Öllandes, verloren sogar 30,26 Prozent. Um zwanzig Prozent stürzten die Papiere des Stromunternehmens Electricidad de Caracas ab. Der Handel mit diesen beiden Aktien wurde für mindestens 48 Stunden ausgesetzt, teilte die Börse in Caracas mit.
Während Händler von einem "brutalen und historischen Kurssturz" sprachen, rief der Präsident der Aufsichtsbehörde für Finanzmärkte in Caracas, Fernando de Candia, die venezolanischen und auch die ausländischen Anleger am Dienstagabend zur Ruhe auf. Die Entwicklung in Venezuela führte am Dienstag in geringerem Umfang zu deutlichen Verlusten in ganz Lateinamerika.
Der umstrittene Staatspräsident Hugo Chvez hatte am Montag die Verstaatlichungen angekündigt. Er wolle die Unternehmen des Strom- und Telefonsektors "wieder nationalisieren", da es sich um strategische Bereiche handele, erklärte der Linksnationalist.
Quelle: ntv.de