Meldungen

61.000 Mitarbeiter betroffen Kurzarbeit auch bei VW

Nach BMW und MAN schickt nun auch Europas größter Autobauer Volkswagen in seinen deutschen Werken Tausende Beschäftigte für fünf Tage in Kurzarbeit. Betroffen seien rund 61.000 Mitarbeiter, teilte der Konzern in Wolfsburg mit.

Die Kurzarbeit betreffe vor allem die Fahrzeuge produzierenden Werke, also das Stammwerk Wolfsburg sowie die Fabriken in Emden, Hannover, Zwickau und Dresden, sagte ein VW-Sprecher. Wie stark die Autoproduktion sinken solle, sagte er nicht. Zum letzten Mal habe es Kurzarbeit in mehreren VW-Werken vor mehr als 25 Jahren gegeben. Von der Kurzarbeit ausgenommen sind nach VW-Angaben unter anderem die Sparte Forschung und Entwicklung sowie Teile der Komponentenfertigung. Die Kurzarbeit ist den Angaben zufolge für die letzte Februarwoche angesetzt; die Arbeit wird mit der Nachtschicht am 1. März wieder aufgenommen und im regulären Dreischichtbetrieb weitergeführt.

Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh sagte, die Überstundenkonten seien mittlerweile abgebaut. Deshalb habe der Betriebsrat dem Antrag des Unternehmens auf Kurzarbeit zugestimmt. Durch die Kurzarbeit entstehe kein Nachteil für die Beschäftigten, weil VW das Kurzarbeitergeld weitgehend aufstocke.

Nach dem erneuten Verkaufsrekord im vergangenen Jahr rechnet VW 2009 früheren Angaben zufolge mit heftigem Gegenwind. Der Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn sprach kürzlich von einem erwarteten Einbruch von zehn Prozent für die Wolfsburger, während der Gesamtmarkt um 20 Prozent schrumpfen dürfte. Die Autobauer kämpfen wegen der Absatzkrise, die vor allem in den wichtigen Märkten USA, Westeuropa und Japan herrscht, gegen Überkapazitäten.

Alle treten auf die Bremse

Kurz zuvor hatte auch BMW Kurzarbeit im Februar und März für rund 26.000 Beschäftigte in den Werken Dingolfing, Regensburg, Landshut und in der Pkw-Bremsscheibenfertigung in Berlin angekündigt. Angesichts des heftigen Absatzrückgangs zum Jahresende hatte der Dax-Konzern im vergangenen Jahr 4,3 Prozent weniger Fahrzeuge der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce an die Kundschaft gebracht. Alleine im Dezember waren die Verkaufszahlen um gut 26 Prozent eingebrochen.

Davor hatten der Stuttgarter Konkurrent Daimler, die General-Motors-Tochter Opel, der Münchener Lkw- und Motorenhersteller MAN sowie Zulieferer wie Bosch, Continental, ElringKlinger oder Grammer zumindest für Teile der Produktion Kurzarbeit angekündigt.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen