Weiter in Sparkassenhand LBB geht an DSGV
15.06.2007, 08:15 UhrNach rund fünf Monaten hat der Bieterwettstreit um die Landesbank Berlin (LBB) ein Ende gefunden. Der Sparkassen-Verband DSGV übernimmt den Anteil von 81 Prozent des Landes Berlin an der Landesbank LBB und zahlt dafür insgesamt gut 5,3 Milliarden Euro.
"Der Kaufpreis für die übernommenen Aktien einschließlich der Verfahrenskosten beträgt 4,475 Milliarden Euro", teilte der Deutsche Sparkassen-und Giroverband (DSGV) am Freitag in Berlin mit. Hinzu kämen 147 Millionen Euro für die Ablösung eines bestehenden Provisionsrechtes des Landes sowie weitere 723 Millionen Euro für eine stille Einlage des Landes.
Sparkassen-Präsident Heinrich Haasis bezeichnete den Preis als "wirtschaftlich angemessen". Mit der Übernahme würden sich die Sparkassen "neue strategische Möglichkeiten" in Bereichen erschließen, die über ihre bisherige Tätigkeit hinausgingen, hieß es weiter. Dies könnten eines Tages auch internationale Engagements sein. "Der Erwerb ist ein wichtiges Signal in den Markt und an die Politik, dass die Sparkassen willens und in der Lage sind, ihre eigene Zukunft zu gestalten und eine aktive Rolle im deutschen Bankenmarkt einzunehmen."
Das Land Berlin musste sich auf Druck der Europäischen Union von seinem Anteil trennen.
Größter Bankenverkauf seit Eurohypo-Übernahme
Der Verkauf der Landesbank ist die größte Transaktion im deutschen Finanzsektor seit der Übernahme der Eurohypo durch die Commerzbank Ende 2005. Das Verfahren war im Januar eröffnet worden. 19 Interessenten aus dem In- und Ausland, darunter auch Finanzinvestoren, hatten sich zu Beginn am Bieterverfahren beteiligt. Seit Anfang Juni hatte Berlins Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) mit den drei übrig gebliebenen Bietern - DSGV, Commerzbank und LBBW - konkrete Verkaufsverhandlungen geführt.
Berlin hatte die ehemalige Bankgesellschaft vor sechs Jahren mit Milliardenbeihilfen vor der Pleite bewahrt hat. Im Gegenzug forderte die EU-Kommission den Verkauf bis Ende 2007. Rund neun Prozent der LBB sind an der Börse notiert. Die restlichen zehn Prozent hält bereits der DSGV.
Quelle: ntv.de