Kleine E-Mail - große Panik Lehman-Aktie bricht ein
17.03.2008, 15:14 UhrAls wäre der Abwärtssog der internationalen Börsen nicht stark genug, lassen Gerüchte um Liquiditätsengpässe die Aktien der Investmentbank Lehman Brothers einbrechen. Binnen weniger Sekunden nach US-Börsenstart verliert der Titel ein Drittel seines Wertes. Eine E-Mail aus Singapur hatte die Befürchtungen, dass Lehman ein ähnliches Schicksal wie Branchenkollegen Bear Stearns droht, dramatisch verstärkt.
Demnach soll die größte Bank Südostasiens, die Development Bank of Singapore, ihre Händler per Mail angewiesen haben, keine Geschäfte mehr mit Lehman Bros zu tätigen. Bestätigt wurde die Existenz dieser Mail von der DBS zwar nicht, dementiert wurden die Gerüchte aber auch nicht. Dagegen beeilte sich Lehman Bros die Spekulationen zu zerstreuen. Man habe eine "sehr starke Liquiditätsposition", teilte die Bank mit.
Ob das tatsächlich so ist, werden die Anleger wohl erst bei der für Dienstag erwarteten Vorlage der Quartalszahlen erfahren. Nach dem Schock über die massiven Liquiditätsprobleme von Bear Stearns, die noch Tage zuvor dementiert worden waren, sitzt das Misstrauen tief. Bear Stearns wurden zwischenzeitlich in einer Rettungsaktion von JP Morgan Chase zum Schnäppchenpreis von zwei Dollar je Aktie übernommen.
Quelle: ntv.de