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Glimpflicher Einbruch Lehman Bros verdient weniger

Die US-Investmentbank Lehman Brothers ist zuletzt nicht so deutlich von der Kreditkrise in Mitleidenschaft gezogen worden wie befürchtet. Das Institut hat in seinem vierten Geschäftsquartal einen Gewinn von 886 Mio. Dollar erwirtschaftet. Das war zwar vor allem wegen Abschreibungen im Bondhandel ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr, als Lehman noch eine Milliarde Dollar verdient hatte. Analysten hatten jedoch mit einem größeren Gewinneinbruch gerechnet. Die Einnahmen beliefen sich den Angaben zufolge auf 4,4 Mrd. Dollar.

Lehman ist das erste große Wall-Street-Institut, das Auskunft über den Geschäftsverlauf im vierten Quartal gibt. Deshalb waren die Ergebnisse mit besonderer Spannung erwartet worden. In der kommenden Woche werden die Geschäftszahlen von Goldman Sachs, Morgan Stanley und Bear Stearns folgen.

Die gesamte Branche wird derzeit von Milliarden-Abschreibungen in Folge der US-Immobilienkrise geplagt - die Bank of America hatte erst am Mittwoch wegen der Krise enttäuschende Geschäftszahlen in Aussicht gestellt. Lehman Brothers war bereits im dritten Quartal vergleichweise glimpflich davongekommen - die Abschreibungen blieben deutlich niedriger als bei den meisten seiner Konkurrenten.

Trotz der unerwartet guten Geschäftszahlen verloren die Aktien von Lehman angesichts allgemeiner Sorgen über die Kreditkrise etwa zwei Prozent an Wert. "Es gibt so eine negative Einstellung gegenüber dem gesamten Sektor, dass sogar gute Nachrichten nicht helfen", sagte Branchenexperte Lee Delaporte von Dreman Value Management. Im Anleihe-Geschäft musste Lehman 830 Mio. Dollar abschreiben. Dadurch fiel der Gewinn in dieser Sparte auf 860 Millionen Dollar von 2,135 Milliarden Dollar vor einem Jahr.

Quelle: ntv.de

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