Nur neue Marken erfolgreich Licht und Schatten bei E-Plus
06.02.2007, 10:41 UhrDer Mobilfunknetzbetreiber E-Plus hat im vierten Quartal 2006 nur mit seinen neuen Marken und Kooperationsangeboten Kunden gewonnen. Die Kernmarke verbuchte hingegen ein kräftiges Minus. Erst vor wenigen Wochen startete das Düsseldorfer Unternehmen einen neuen E-Plus-Tarif. Ein im Sommer 2006 gestartetes Angebot brachte nicht den erwünschten Erfolg für die Kernmarke und wird nicht mehr aktiv vermarktet.
Wachstumstreiber von E-Plus sind vor allem die Flatrate-Marke Base, die Discount-Marke Simyo und das Aldi-Angebot mit dem Partner Medion. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, entschieden sich im Weihnachtsquartal 800.000 Kunden für eines dieser Angebote, womit die Eigen- und Kooperationsmarken zum Jahresende 4,3 Millionen Nutzer zählten. Unter dem Strich kamen aber nur 439.000 Kunden im vierten Quartal hinzu, was auf ein Minus von gut 360.000 Telefonierern bei der Kernmarke hinweist. Zum Jahresende zählte E-Plus insgesamt 12,65 Millionen Kunden.
Das Wachstum im vierten Quartal schlug sich im Umsatz mit Gesprächen und Daten nieder, der im Vergleich zum Vorjahresquartal um zehn Prozent auf 692 Millionen Euro stieg. E-Plus spart mit dem Vertrieb über Partner, aber auch dadurch, dass das Unternehmen die Subventionen für Endgeräte zurückfährt.
Viele neue Tarife werden ganz ohne Handy angeboten. Das senkte die Kosten für die Kundengewinnung und -bindung im Vergleich zum Vorjahr um 39 Prozent auf 90 Euro, teilte E-Plus weiter mit. Damit lagen sie jedoch leicht höher als im Vorquartal und auch die operative Umsatzrendite sank im Vergleich zu den Monaten Juli bis September auf 29,5 Prozent von 32,6 Prozent, was ein Sprecher auf höhere Subventionen, Prämien und Marketingkosten im Weihnachtsgeschäft zurückführte.
Das operative Ergebnis legte (Ebitda) um drei Prozent auf 220 Millionen Euro zu, bereinigt um einen Buchgewinn Ende 2005 um 25 Prozent. Einschließlich des Verkaufs von Endgeräten sank der Umsatz um ein Prozent.
Partnerschaft mit Alcatel
E-Plus hat sich offenbar für einen Partner bei der geplanten Auslagerung seiner Netztechnik entschieden. Wie aus der Internet-Seite des Bundeskartellamts hervorgeht, soll dies die französische Alcatel Lucent sein. E-Plus sucht einen Partner für Bau, Betrieb und Wartung seiner Netze, was die Auslagerung von Arbeitsplätzen bedeutet. Ein Unternehmenssprecher sagte lediglich, es gebe noch keinen Beschluss des Aufsichtsrats. Der frühere E-Plus-Chef Michael Krammer hatte gesagt, das Unternehmen werde sich zwischen Nokia, Ericsson und Alcatel entscheiden.
Quelle: ntv.de