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Empörung in London Lloyds will Boni zahlen

Angesichts hoher Sonderzahlungen an Bank-Manager ist auch in Großbritannien eine Debatte über Bonus-Zahlungen in Banken entbrannt. Am Wochenende geriet die teilverstaatlichte Lloyds Banking Group wegen angeblicher Millionen-Boni für ihre Mitarbeiter in die Kritik. Wie die Zeitung "Sunday Telegraph" berichtete, plant Lloyds für die Mitarbeiter Sonderzahlungen von insgesamt 120 Mio. Pfund (134 Mio. Euro). Für Empörung sorgte vor allem die Tatsache, dass für die zu der Gruppe gehörende Bank HBOS erst am Freitag ein Verlust von mehr als zehn Milliarden Pfund angekündigt wurde.

Der konservative Oppositionsführer David Cameron sagte am Sonntag gegenüber der Rundfunkanstalt "BBC", in Banken, die Geld vom Steuerzahler bekommen, sollten keine Boni an hochrangige Manager bezahlt werden.

Die Bank verteidigte sich, dass Mitarbeiter für gute Leistungen entlohnt werden müssten. Die meisten Boni verteilten sich sowieso auf Beschäftigte in den Filialen mit niedrigen Gehältern, die einen Bonus von lediglich 1000 Pfund bekämen. Lloyds TSB hatte im vergangenen Herbst mit staatlicher Hilfe die schwer angeschlagene HBOS übernommen. Die neue Gruppe gehört nun zu 43 Prozent dem Staat. Es wird jedoch spekuliert, dass das Institut weitere Hilfen braucht.

Der finanzpolitische Sprecher der Liberaldemokraten, Vince Cable, sagte, es sei generell falsch, dass Banken, die "versagt" hätten und vom Steuerzahler abhängig sind, Boni bezahlten. In der Vorwoche hatte Premierminister Gordon Brown sein Ärger über hohe Boni zum Ausdruck gebracht. Er reagiert damit auf Berichte, dass die ebenfalls kriselnde Royal Bank of Scotland Boni im Wert von einer Milliarde Pfund plane.

Quelle: ntv.de

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