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Notenbankchef geht nicht Machtkampf in Island

Zwischen der neuen isländischen Regierung und dem umstrittenen Nationalbankchef Davd Oddsson ist ein offener Machtkampf um die Führung der Bank entbrannt. Die seit einer Woche amtierende Ministerpräsidentin Jhanna Sigurdardttir kündigte an, dass die Regierung die Spitze der Zentralbank komplett umbauen wolle, nachdem Oddsson seinen Rücktritt verweigert hatte.

Oddsson warf Sigurdardttir in einem Brief vor, seine Ablösung als "Propagandasache" ohne konkrete Angabe von Gründen zu betreiben. Der Nationalbankchef und Ex-Ministerpräsident gilt in weiten Kreisen der Bevölkerung als mitverantwortlich für die akute Finanzkrise auf Island. Seine Ablösung wurde stets bei den Demonstrationen in Reykjavik verlangt, mit denen neben einem Regierungswechsel auch vorzeitige Neuwahlen am 25. April durchgesetzt wurden.

Die 320.000 Bürger Islands haben nach dem Zusammenbruch der führenden Banken neben einer dramatisch steigenden Arbeitslosigkeit auch mit Leitzinsen von knapp 20 Prozent und einer ebenso hohen Teuerungsrate zu kämpfen. Nach Bekanntwerden von Oddssons Nein zur Rücktrittsforderung blockierten Demonstranten am Montag mehrere Stunden die Eingänge zur Nationalbank, um dem Bankchef den Zutritt unmöglich zu machen. Sie zogen am Nachmittag ab.

Die Regierung will Oddsson durch eine Umstrukturierung der Nationalbankspitze zum Rücktritt zwingen. Unter anderem soll vom Direktor eine Ausbildung als Ökonom verlangt werden. Der derzeitige Amtsinhaber ist Jurist.

Quelle: ntv.de

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