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"Grobkonzept" für Opel Magna meint es ernst

Der kanadisch-österreichische Autozulieferer Magna will nach einem Zeitungsbericht zusammen mit seinen russischen Partnern liquide Mittel in Höhe von fünf Mrd. Euro zur Übernahme des deutschen Autobauers Opel aufbringen. Das berichtet die "Rheinische Post" unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise.

Alle vier deutschen Opel-Standorte sollen demnach erhalten bleiben. Der russische Autohersteller GAS und die größte russische Geschäftsbank Sberbank wollen dem Bericht zufolge 31 Prozent an Opel übernehmen, Magna selbst 19,1 Prozent. Der Verkaufsprozess solle bis Ende Mai abgeschlossen sein, hieß es weiter. Noch vor einigen Tagen hatte GAS jedoch jedes Interesse an einem Einstieg bei Opel dementiert.

Guttenberg verlangt Fakten

Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) bezeichnete das Angebot von Magna am Dienstag als "erstes interessantes Grobkonzept". Offenbar hat Magna mit seinem Konzept nachgelegt. Denn zunächst war bekanntgeworden, dass sich das Unternehmen im Wettlauf um eine Beteiligung am deutschen Autobauer nicht mehrheitlich beteiligen wollte. Das hatte eher für Fiat gesprochen.

Guttenberg sagte am Dienstag nach einem Treffen mit Vertretern von Magna in Berlin, die Konzepte beider Bewerber müssten nun zuerst mit "Zahlen und Fakten" unterlegt werden. Doch leider lägen vonseiten der Opel-Mutter GM und Opel immer noch keine belastbaren Zahlen auf dem Tisch. Zudem müssten mit der amerikanischen Regierung noch einige Fragen geklärt werden. Dann könne man über Bürgschaften nachdenken. Es sei natürlich ermüdend, wenn man Monate auf diese Fakten warten müsse. Ähnliche Erfahrungen machten jetzt auch die Interessenten.

Ein Einstieg von Magna und Fiat ist nach Darstellung Guttenbergs nicht vorstellbar. Die Konzepte seien dafür zu unterschiedlich.

Die drohende Insolvenz der angeschlagenen US-Mutter General Motors (GM) hätte keine direkten Auswirkungen auf die deutsche Tochter Opel. "Von einem Insolvenzantrag nach "Chapter Eleven" wäre das operative Geschäft der Adam Opel GmbH nicht betroffen", sagte der Leiter der Rechtsabteilung des Autobauers, Michael Sarnecki, am Dienstag in Frankfurt. Allerdings sei es wichtig, etwa den Zulieferern deutlich zu machen, dass sie auch im Falle einer Insolvenz von GM weiter ihr Geld von Opel bekämen.

Allerdings könnte Opel bei einer Insolvenz der Mutter seine Milliarden-Forderungen zunächst nicht länger geltend machen, die vor allem aus dem Verkauf von Patenten stammen. Opel und GM hatten sich zwar auf die Rückgabe der Patente geeinigt. Die Zustimmung der US-Regierung steht aber noch aus, an die die Patente im Gegenzug für Milliardenhilfen verpfändet sind.

Quelle: ntv.de

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