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Innovative Finanzierung Mega-Brückenbau in China

China hat in der Nacht auf Freitag die wahrscheinlich längste Seebrücke der Welt für den Verkehr freigegeben. Die 36 Kilometer lange "Hangzhou Bay Bridge" führt über die Bucht von Hangzhou und soll die Verbindung zwischen den Hafenstädten Shanghai und Ningbo verbessern, teilte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua mit.

Nach viereinhalb Jahren Bauzeit wurde das Bauwerk kurz vor Mitternacht (Ortszeit, 19.00 Uhr MESZ) für eine unbestimmte Probezeit für den Verkehr freigegeben. Die offizielle Einweihung fand bereits im vergangenen Juni statt. Erstmals kamen bei einem chinesischen Infrastrukturprojekt dieser Größenordnung 30 Prozent der Mittel von privaten Investoren. Insgesamt beliefen sich die Baukosten auf 11,8 Mrd. Yuan. Umgerechnet entspricht das einem Volumen von 1,1 Mrd. Euro.

Privates Kapital in China

Die Brücke ist Bestandteil eines Verkehrsprojektes zum Ausbau des chinesischen Straßennetzes. Die staatliche Küstenautobahn soll eine Gesamtlänge von 5.200 Kilometer erreichen und die nördliche Provinz Heilongjiang mit der Provinz Hainan im Süden verbinden.

Der Weg zwischen den beiden Handelszentren Shanghai und Ningbo im boomenden Yangtze-Delta mit mehr als 70 Mio. Einwohnern verkürze sich durch die neue Brücke um 120 Kilometer, hieß es. Das Bauwerk besteht überwiegend aus einer von Betonstelzen getragenen Fahrbahn mit je drei Fahrspuren in beide Richtungen. In der Mitte verbindet eine Hängebrücke in Schrägseilbauweise die beiden Zubringer. Die Hangzhou Bay Bridge gilt als die längste Überseebrücke der Welt.

Donnernde Gezeitenwelle

Die Bauarbeiten in der südlich von Shanghai gelegenen Bucht an der Mündung des Flusses Quiantang hatten im November 2003 begonnen. Voraus ging eine fünfjährige Planungsphase. Besondere Schwierigkeiten bereitete den Ingenieuren die starken Gezeitenströmungen in der Bucht.

In einem spektakulären Naturschauspiel führen die geografischen Bedingungen hier regelmäßig zu Springfluten mit einer Gezeitenwelle, die eine Höhe von bis zu acht Metern erreichen kann und die sich unter Donnergetöse mit einer Geschwindigkeiten von bis zu 30 Stundenkilometern ins Landesinnere bewegt.

Quelle: ntv.de

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