Protest gegen Schaltergebühr Mehdorn bekommt Feuer
01.09.2008, 12:23 UhrFDP-Chef Guido Westerwelle hat die geplante Servicegebühr der Bahn beim Ticketkauf am Schalter als "bürokratische Frechheit" kritisiert. Die Bundesregierung als Eigentümervertreter müsse diese Gebühr sofort stoppen, forderte Westerwelle in der "Bild"-Zeitung. Mit der Gebühr würden zum Beispiel ältere Fahrgäste, die mit einem Fahrkartenautomaten nicht zurechtkommen, "abkassiert".
Der Vize-Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Ulrich Kelber, warf Bahn-Chef Hartmut Mehdorn vor, mit Preiserhöhungen und einem Bedien-Zuschlag von 2,50 Euro schrecke er Neukunden ab, statt sie dauerhaft an die Bahn zu binden. Damit mache Mehdorn einen "grundsätzlichen Fehler", sagte Kelber der "Rheinischen Post". Die Bahn dürfe Kostensteigerungen nicht einfach weitergeben: "Eine Preispolitik mit Strafgebühren ist nicht nachhaltig".
Eine Sprecherin von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) sagte in Berlin, die Servicegebühr sei eine "wirtschaftlich-unternehmerische Entscheidung" der Bahn.
Die Bahn will zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember die Preise im Schnitt um 3,9 Prozent erhöhen sowie neue Zuschläge erheben. Dann sind auch beim Verkauf von normalen Fahrkarten am Schalter oder über das Telefon Servicegebühren in Höhe von 2,50 Euro pro Fahrschein fällig.
Quelle: ntv.de