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Bedenken gegen Arcoxia Merck hebt Prognose an

Der US-Pharmakonzern Merck & Co hat nach einem starken ersten Quartal seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben und damit seinen Aktien einen Schub verliehen. Für 2007 rechnet Merck nun mit einem Gewinn je Aktie vor Sonderposten von 2,75 bis 2,85 US-Dollar statt der bislang in Aussicht gestellten 2,55 bis 2,65 US-Dollar. Das teilte das Unternehmen am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss mit.

In den ersten drei Monaten habe Merck besser abgeschnitten als ursprünglich gedacht und erwarte nun einen Gewinn je Aktie von 84 Cent. Im Februar hatte Merck noch von 63 bis 67 Cent gesprochen. Hintergrund seien gute Absätze quer durch die Produktpalette. Die Geschäftszahlen für das erste Quartal will Merck am 19. April veröffentlichen.

Die Merck-Anteilsscheine legten im frühen Handel in New York um gut sechs Prozent zu. Von der optimistischeren Merck-Prognose profitierten am Freitag auch die Aktien der europäischen Konkurrenten. Die Anteilsscheine des größten europäischen Pharmaunternehmens GlaxoSmithKline legten zeitweilig gut zwei Prozent zu, AstraZeneca-Titel und die Papiere von Sanofi-Aventis stiegen 2,5 Prozent. Die deutschen Pharmawerte wurden dagegen von der Nachricht weniger beeinflusst.

Merck hatte bereits zu Jahresbeginn angekündigt, dass sein neues Diabetes-Mittel Januvia und sein Gebärmutterhalskrebsimpfstoff Gardasil die Ergebnisse in diesem Jahr mitantreiben dürften. In den neuen Prognose sind noch keine zusätzlichen Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten wegen des vom Markt genommenen Medikaments Vioxx enthalten. Ein US-Bezirksgericht wies am Donnerstag eine Sammelklage gegen Merck im Zusammenhang mit dem Schmerzmittel ab. Die Kläger -Aktionäre des Konzerns -hatten behauptet, dieser habe zu spät vor den Risiken des Medikaments gewarnt. Das Gericht wies jedoch darauf hin, dass die erste Warnung im Oktober 2001 herausgegeben, die erste Beschwerde über das Verhalten des Vorstandes dazu jedoch erst im November 2003 eingereicht wurde.

Bislang wurden mehr als 27.000 Klagen gegen Merck wegen Vioxx vorgelegt. Das Mittel wurde 2004 vom Markt genommen, nachdem sich herausgestellt hatte, dass die Einnahme über mehr als eineinhalb Jahre hinweg das Herzinfarkt-Risiko verdoppelt. Davor hatte das Unternehmen mit der seit 1999 verkauften Arznei pro Jahr etwa 2,5 Mrd. US-Dollar erlöst. Eine Kommission der US-Gesundheitsbehörde FDA sprach sich am Donnerstag gegen eine Zulassung des Merck-Schmerzmittels Arcoxia aus, dass Vioxx ersetzen sollte. Man wolle nicht ein weiteres Schmerzmittel unterstützen, das zu Herzschäden führen könne, ohne klare Vorteile gegenüber älteren Medikamenten zu bieten, urteilte das beratende Expertengremium. Die FDA folgt üblicherweise dem Urteil des Gremiums, ist dazu aber nicht verpflichtet.

Quelle: ntv.de

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