Schmerzensgeld wegen Vioxx Merck muss kräftig zahlen
13.03.2007, 08:29 UhrEin US-Gericht hat den Pharmakonzern Merck & Co. wegen einer Nebenwirkung des Schmerzmittels Vioxx zur Zahlung eines Schmerzensgelds von 20 Mio. US-Dollar verurteilt. Die Geschworenen im US-Bundesstaat New Jersey sahen es als erwiesen an, dass das mittlerweile vom Markt genommene Medikament einen Herzinfarkt beim Kläger verursacht hat.
Der Arzt hätte seinem Patienten Vioxx nicht verordnet, wenn ihm das Gesundheitsrisiko bekannt gewesen wäre. Die Geschworenen verhängten zudem Strafzahlungen in Höhe von 27,5 Mio. US-Dollar gegen Merck. Der Pharmakonzern kündigte Berufung gegen das Urteil an.
Zuvor hatte das Gericht Merck des Betrugs am Patienten schuldig gesprochen, da der Konzern die Risiken von Vioxx verschleiert habe. Bislang wurden mehr als 27.000 Klagen gegen Merck wegen Vioxx eingereicht. Die Kläger beschuldigen den Pharmakonzern, wegen der Einnahme des Mittels Herzbeschwerden gehabt zu haben; auch Todesfälle werden in Zusammenhang mit dem Medikament gebracht.
Vioxx wurde 2004 vom Markt genommen, nachdem sich herausgestellt hatte, dass die Einnahme des Mittels über mehr als eineinhalb Jahre hinweg das Herzinfarkt-Risiko verdoppelt. Zuvor hatte Merck mit der seit 1999 verkauften Arznei pro Jahr etwa 2,5 Mrd. US-Dollar erlöst.
Quelle: ntv.de