Das Ende der Euphorie Merrill Lynch muss büßen
17.07.2008, 23:01 UhrMerrill Lynch macht die Kreditkrise weiter zu schaffen: Für das zweite Quartal gab die drittgrößte US-Investmentbank am Donnerstag nach Börsenschluss wegen Abschreibungen einen Verlust von 4,9 Mrd. Dollar bekannt. Im Vorjahreszeitraum hatte das Institut noch einen Gewinn von 2,07 Mrd. Dollar verbucht.
Der Verlust je Aktie betrug dabei im abgelaufenen Quartal 4,97 Dollar, nach einem Gewinn von 2,24 Dollar im Jahr zuvor. Die Nettoeinnahmen gingen auf 7,5 Mrd. Dollar zurück. Zugleich kündigte das Institut den Verkauf von Vermögenswerten in Höhe von fast acht Milliarden Dollar an, um an frisches Kapital zu kommen. Merrill-Papiere verloren nachbörslich 6,9 Prozent.
Deutlich mehr als erwartet
Ohne Restrukturierungskosten verbuchte Merrill einen Verlust in Höhe von 4,42 Dollar je Aktie, während von Reuters befragte Analysten im Durchschnitt ein Minus von 1,94 Dollar pro Aktie erwartet hatten.
Merrill ist eines der am stärksten von der Kreditkrise betroffenen Institute. In den neun Monaten bis März hatte die Bank bereits Abschreibungen in Höhe von mehr als 30 Milliarden Dollar vornehmen müssen.
Quelle: ntv.de