Durchbruch in Sachsen Millionen für Qimonda
21.12.2008, 13:10 UhrDer schwer angeschlagene Speicherchip-Hersteller Qimonda ist vorerst gerettet. Der Freistaat Sachsen, der Mutterkonzern Infineon und die portugiesische Investitionsbank stellen zusammen einen Notkredit mit einem Volumen von 325 Mio. Euro bereit.
"Wir haben heute den Durchbruch geschafft", verkündete Sachsens Wirtschaftsminister Thomas Jurk in Dresden. Der Freistaat wird demnach ein Darlehen über 150 Mio. Euro bereitstellen. Der Mutterkonzern Infineon steuert 75 Mio. Euro geben. Neu hinzugestoßen zur Hilfsallianz ist Portugal mit einem Kredit über 100 Mio. Euro.
Die Portugiesen wollen sich über die Investitionsbank in Lissabon mit einem Darlehen an dem Rettungspaket beteiligen. Es ist an Auflagen geknüpft. Damit wollen sie ihr eigenes Qimonda-Werk bei Porto retten, das von Produkten aus Dresden abhängt.
Die sächsische Staatsregierung und Infineon hatten seit Tagen um ein überlebenswichtiges Hilfspaket für Qimonda gerungen. Auch die Bundesregierung war eingeschaltet. Das Land hatte einen Kredit von 150 Mio. Euro angeboten und von Infineon gefordert, denselben Betrag zur Verfügung zu stellen. Der Konzern wies das aber zurück.
Qimonda leidet seit mehr als einem Jahr unter den massiv eingebrochenen Preisen für Speicherchips und hatte zu Monatsbeginn vor einer möglichen Insolvenz gewarnt. Die Suche nach einen Investor blieb bislang erfolglos. Deshalb drohte dem Unternehmen die Pleite. Weltweit beschäftigt es rund 13.000 Mitarbeiter.
Unabhängig von dem Hilfspaket sehen Sparmaßnahmen den Abbau von rund 950 Stellen beim Dresdner Qimonda-Werk mit derzeit rund 3000 Beschäftigten vor. Das Hauptwerk liegt in Dresden, die Zentrale des Unternehmens in München.
Quelle: ntv.de