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Problemfonds der IKB Mit Segen der KfW?

Die durch Spekulationen im US-Kreditmarkt in eine Schieflage geratene Mittelstandsbank IKB hatte Kreisen zufolge den Segen ihres Großaktionärs KfW für die Art der Geschäfte erhalten. Die bundeseigene Förderbank habe im Jahr 2002 der Gründung des Fonds Rhineland Funding (RF) grünes Licht gegeben, sagten zwei mit dem Sachverhalt vertraute Personen Reuters.

Die KfW verwies demgegenüber darauf, dass die Gründung von Rhineland Funding sei alleinige Angelegenheit der zuständigen Gremien bei der IKB gewesen sei. "Weder wurde die KfW um Zustimmung für RF gebeten, noch hat sie diese erteilt", erklärte die Staatsbank. Sie wollte sich nicht dazu äußern, ob sie von IKB von den Plänen zur Gründung des Fonds informiert wurde.

Der Fonds hatte sich am Markt für zweitklassige Hypothekendarlehen verspekuliert. Die Staatsbank, die 38 Prozent an der IKB hält, war mit einer Liquiditätslinie von 8,1 Milliarden Euro für RF eingesprungen. Die Düsseldorfer IKB ist über zwei Fonds mit mehr als 17 Milliarden Euro im Kreditmarkt investiert.

"IKB hätte niemals Rhineland Funding aufgelegt, ohne dies ihrem größten Aktionär mitzuteilen", sagte eine der Personen. Berichte über die Arbeit des Fonds seien an das KfW-Management und den IKB-Aufsichtsrat gegangen, in dem die KfW vertreten ist. "Es war mehr als nur eine allgemeine Information." Die Berichte hätten erläutert, wie Rhineland arbeitet. Eine weitere mit dem Sachverhalt vertraute Person sagte: "Die Art und Weise, wie Rhineland Funding arbeitete, war bei der KfW bekannt, auch wenn der Fonds in den Vorjahren eine vollkommen andere Größe hatte."

Zudem hat den Kreisen zufolge ein Manager der Förderbank bereits 2005 eine IKB-Studie erhalten, in der die Bank vor Risiken auf dem US-Hypothekenmarkt gewarnt hatte. Insidern zufolge war der Manager nicht direkt für Rhineland zuständig. In der Studie mit dem Namen "California dreamin'" riet ein IKB-Analyst seinem eigenen Haus zu vorsichtigeren Investments. Der Autor des 40-seitigen Berichts warnte vor einem Abwärtstrend am US-Immobilienmarkt.

Die deutschen Banken wurden nach Ansicht von Branchenexperten von den höheren Renditen im US-Kreditmarkt angelockt, da es für sie auf dem wettbewerbsintensiven Heimatmarkt schwerer ist, Geld zu verdienen. Die IKB war Kreisen zufolge von Ratingagenturen zum Einstieg in die Art von Geschäften wie im Subprime-Markt gedrängt worden, um ihr Geschäft zu verbreitern.

Quelle: ntv.de

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