Intel bootete Konkurrenz aus Monopole bei MediaMarkt
21.09.2009, 16:12 UhrDer Chiphersteller Intel hat den Großhandelskonzern Media Saturn Holding wohl über seine Handelsbedingungen dazu gebracht, Konkurrenzprodukte aus dem Handel zu nehmen und nur noch mit Intel bestückte Rechner zu verkaufen. Das gab die Kette jetzt zu.
Media Markt und Saturn haben der EU-Kommission zufolge zugegeben, die Auswahl der Kunden beim Computerkauf eingeschränkt zu haben. Handelsbedingungen des Chipherstellers Intel hätten das gemeinsame Mutterunternehmen Media Saturn Holding nach eigenen Aussagen mit dazu verleitet, weniger oder keine Konkurrenzprodukte anzubieten, erklärte die Kommission. Die Behörde machte damit Einzelheiten ihrer Entscheidung vom Mai öffentlich, als sie Intel wegen Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung zu einer Rekordstrafe von über einer Milliarde Euro verurteilte.
Der Kommission zufolge hatte Intel jahrelang wettbewerbswidrig die Wahl der Verbraucher eingeschränkt. Das US-Unternehmen habe beispielsweise Rabatte an Computerhersteller daran geknüpft, Computerprozessoren nicht beim Konkurrenten AMD zu kaufen. Die Media Saturn Holding habe gegenüber der Kommission zugegeben, es sei klar gewesen, dass "der Verkauf von Computern mit AMD-Ausstattung zumindest eine Reduzierung der Summe von Intels Zahlungen" bedeutet hätte, selbst wenn man ebensoviele PC mit Intel-Ausstattung verkauft hätte wie zuvor. Intel wehrt sich gegen die Entscheidung der EU-Kommission und kündigte im Sommer einen Gang zum europäischen Gericht erster Instanz an.
Quelle: ntv.de, mme/AFP