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Fredriksen intrigiert bei TUI Mordaschow bleibt hart

Der zweitgrößte TUI-Aktionär Alexej Mordaschow geht auch auf neue Avancen des größten Eigners John Fredriksen nicht ein, ihm seine Anteile abzugeben. "Wir haben keine Absicht, zu verkaufen", sagte ein Sprecher der Beteiligungsgesellschaft S-Group des Russen Mordaschow. Fredriksens Vertrauter Tor Olav Troim hatte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gesagt: "Wir haben Mordaschow ein neues, höheres Angebot für seine TUI-Aktien unterbreitet."

Unterdessen schlug ein Fredriksen-Sprecher Hamburger Investoren eine neue Variante vor, die TUI-Reederei Hapag-Lloyd in der Hansestadt zu halten. Das Konsortium von Kaufleuten, das ein Gebot für die von TUI zum Verkauf gestellte Schifffahrtstochter angekündigt hat, solle sich lieber mit Fredriksen zusammentun, sagte der Sprecher. "Die Hamburger sollten unserem Lager beitreten, um TUI zu übernehmen und in zwei Teile zu teilen." Die TUI-Reisesparte könne verkauft werden und Hapag-Lloyd als eigenständiges Unternehmen in Hamburg erhalten werden. "Dann haben die Hamburger das erreicht, was sie wollen", sagte der Fredriksen-Sprecher.

Sturz von Frenzel ohne Erfolg

Fredriksen komme mit seinen eigenen 15 Prozent und den Anteilen befreundeter Aktionäre derzeit auf rund 30 Prozent der TUI-Anteile, betonte der Sprecher. Weitere zehn Prozent wären möglicherweise schon ausreichend, um die beschriebenen Aufspaltungspläne auf einer Hauptversammlung durchzusetzen. Zehn Prozent der TUI-Aktien würden nach derzeitigem Aktienkurs rund 360 Millionen Euro kosten.

Bereits im Vorfeld der TUI-Hauptversammlung im Mai hatte Fredriksen erfolglos versucht, den zehnprozentigen Anteil Mordaschows zu bekommen. Bei dem Aktionärstreffen hatte er 43 Prozent der Stimmen hinter sich gebracht. Das war allerdings nicht ausreichend für das Vorhaben, den TUI-Aufsichtsratsvorsitzenden zu stürzen. Sollte Mordaschow - ein Vertrauter von TUI-Chef Michael Frenzel - nicht verkaufen wollen, werde der norwegische Reeder weitere TUI-Aktien am Markt erwerben, bekräftigte Troim im Zeitungsinterview. "Wir werden unseren Einfluss ausbauen."

Planspiele nach der Aufspaltung

Den von ihm selbst angestoßenen Verkauf der TUI-Reederei Hapag-Lloyd sollte Frenzel nach Fredriksens Meinung wieder abblasen. "Der Ölpreis und die abkühlende Weltkonjunktur drücken die Bewertung aller Container-Reedereien. Es ist also der falsche Zeitpunkt für eine Veräußerung", sagte Troim. Nach einer Abspaltung von Hapag-Lloyd wolle Fredriksen versuchen, seine TUI-Aktien in Hapag-Lloyd-Aktien umzutauschen. "Herr Mordaschow könnte an solch einem Tausch ja durchaus interessiert sein", sagte Troim.

"Wir würden gerne 15 bis 40 Prozent von Hapag-Lloyd übernehmen und dem Unternehmen - bei Bedarf auch mit frischem Kapital - dabei helfen, selbst als Käufer von Mitbewerbern im Markt aufzutreten", sagte Troim. Ein eigenes Gebot für Hapag-Lloyd sei aber nach wie vor nicht geplant, sagte der Fredriksen-Sprecher. Fredriksen hatte stets erklärt, nicht an einer Übernahme von Hapag-Lloyd interessiert zu sein. Fredriksen forderte auch erneut den Rücktritt von TUI-Vorstandschef Michael Frenzel. "Es ist höchste Zeit, dass Frenzel geht", sagte Troim.

Quelle: ntv.de

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