Skeptischer Finanzminister Moskau holt Prognose ein
14.04.2009, 10:16 UhrRusslands Finanzminister Alexej Kudrin hat sich zurückhaltend zu den Aussichten für die russische Wirtschaft geäußert. Die Vorhersage der Regierung in Moskau, wonach die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 2,2 Prozent schrumpfen dürfte, sei "optimistisch", sagte Kudrin. Es könnte zudem Jahre dauern, bis Russland die Krise hinter sich lasse.
Zudem hinke Russland bei der Umsetzung von Bilanzierungsstandards bei Banken hinterher, sagte er weiter. So wiesen manche Kreditinstitute nach russischen Rechnungslegungsvorschriften einen Gewinn, nach internationalen Regel aber einen Verlust aus. "Das bedeutet, dass Russland noch nicht in das weltweite Koordinatensystem eingeschlossen ist." Russland trat im vergangenen Monat dem internationalen "Forum für Finanzstabilität" (FSF) bei. Das Forum gehört mit zu den wichtigsten Einrichtungen, mit denen die internationale Staatengemeinschaft ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit koordiniert.
Experten sehen die Aussichten für die russische Wirtschaft deutlich pessimistischer als die Regierung und halten ein Minus beim Bruttoinlandsprodukt von acht Prozent für möglich. Die russische Wirtschaft leidet unter anderem unter dem Verfall der Energiepreise und unter der einbrechenden Exportnachfrage.
Quelle: ntv.de