Der weltgrößte Rückversicherer Münchener Rück stemmt sich gegen die Finanzkrise und hat trotz weiterer hoher Abschreibungen im vierten Quartal im vergangenen Jahr den versprochenen Gewinn geschafft. Das sagte Münchener-Rück-Finanzvorstand Jörg Schneider dem "Handelsblatt".

"Angesichts zum Teil schwindelerregender Verluste rings um uns herum können wir mit dem eigenen Gewinn zufrieden sein." Es sei, soweit ersichtlich, keine üble Überraschung von dem Konzern zu erwarten, sagte der Manager. Der Konzern will daher die Dividende für 2008 stabil halten. "Wir haben die finanzielle Kraft, unsere Dividende aufrechtzuerhalten."

Die Münchener Rück bekommt die Folgen der Finanzkrise allerdings deutlich zu spüren. "Verglichen mit den Jahren vor der Finanzkrise ist das Ergebnis natürlich nicht gut. Im vierten Quartal haben wir weitere Abschreibungen in erheblichem Umfang vornehmen müssen", sagte Schneider.

Die Münchener Rück hatte bereits im dritten Quartal 2008 rund eine Mrd. Euro abgeschrieben. "Wir sitzen in einem solide gezimmerten Boot. Ab einer gewissen Wellenhöhe wird es auch hier reinschwappen. Wann das ist, ist schwer zu sagen. Das Umfeld hat sich weiter verschlechtert." Ursprünglich hatte die Münchener Rück einen Gewinn von bis zu 3,4 Mrd. Euro angepeilt, die Erwartungen dann aber schrittweise gesenkt.

Der Finanzchef rechnet jedoch nicht damit, dass die Münchener Rück 2009 in die roten Zahlen rutscht, sondern blickt optimistisch in die Zukunft: "Ich glaube, dass alles Negative bald in den Finanzmärkten eingepreist ist und die fatale Spirale an Überraschungen, Kurseinbrüchen und weiteren Abschreibungen zum Stillstand kommt", sagte Schneider.