Von Siemens zur Heuschrecke Neubürgers Neuanfang
15.06.2007, 16:08 UhrDer wegen der Korruptionsaffäre ins Visier der Staatsanwaltschaft geratene Ex-Finanzchef von Siemens, Heinz-Joachim Neubürger, wird Manager beim US-Finanzinvestor KKR. Der 54-Jährige solle in der Londoner Niederlassung mit an Investments arbeiten, teilte Kohlberg Kravis Roberts (KKR) in London mit.
"Seine weitreichende Finanz- und Industrieexpertise in Europa und Asien sowie sein internationales Beziehungsnetzwerk sind sehr wertvoll für uns", erklärte KKR-Mitgründer Henry Kravis. Neubürger soll auch die Expansion in Asien unterstützen.
Der ehemalige Siemens-Manager hatte seine Karriere 1953 in Frankfurt bei der US-Investmentbank JP Morgan begonnen, wo er bis zu seinem Wechsel nach München im Jahre 1989 blieb. Im Mai 2006 verließ Neubürger Siemens und übernahm eine Funktion beim KKR-Börsenableger KKR Private Equity Investors.
Der traditionsreiche Siemens-Konzern wird seit Monaten von Korruptionsvorwürfen erschüttert. Die Münchener Staatsanwaltschaft prüft Geldströme von mehreren hundert Millionen Euro. Die Ermittlungen richten sich gegen mehrere frühere Zentralvorstände, darunter auch gegen Neubürger. Nach seinem Abschied bei Siemens hatte Neubürger sich gegen Spekulationen gewehrt, sein Rücktritt stehe im Zusammenhang mit den Korruptionsaffären. "Das entbehrt jeder Grundlage. Es gab persönliche Gründe, auch familiäre", sagte der Manager damals. Neubürger verantwortete über Jahre die Finanzen des Dax-Konzerns und galt als enger Vertrauter des ehemaligen Firmenchefs Heinrich von Pierer.
Quelle: ntv.de