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Ausstand am Mittwoch Neue Streiks der BVG

Die Berliner müssen sich am Mittwoch auf Verspätungen von Bussen, Trams und U-Bahnen einstellen. Grund ist ein weiterer Warnstreik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG). Die Gewerkschaft ver.di will dieses Mal aber vorrangig Werkstätten oder die Verwaltung lahmlegen, wie Sprecher Andreas Splanemann sagte. Der Fahrgast solle nach Möglichkeit nicht getroffen werden, alle Haltestellen würden in der Regel wie gewohnt angefahren. Damit wird sich der zweite Warnstreik im laufenden Tarifkonflikt deutlich weniger bemerkbar machen als der erste. Anfang Februar hatte ver.di den öffentlichen Verkehr in Berlin 39 Stunden lang nahezu zum Erliegen gebracht.

Der Arbeitgeberverband KAV Berlin zeigte sich enttäuscht über die Gewerkschaftsentscheidung. "Ver.di ist bislang überhaupt nicht mit uns in Verhandlungen über unser neues Angebot eingetreten", sagte Verhandlungsführerin Claudia Pfeiffer. Die KAV forderte die Gewerkschaft auf, endlich an den Verhandlungstisch zurückzukehren. "Es sollten endlich mal Argumente ausgetauscht werden statt die Arbeit niederzulegen."

Weniger Beeinträchtigungen

Laut BVG ist nach ersten Einschätzungen nicht damit zu rechnen, dass es dieses Mal derart massive Beeinträchtigungen gibt. "Wenn wir fahren, dann fahren wir", sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz. "Für uns ist es das größte Problem, wenn der Fahrgast auf der Strecke bleibt." Dieser solle dieses Mal nicht getroffen werden, erläuterte Splanemann das Ergebnis der großen Tarifkommission. Das Gremium hatte drei Stunden lang beraten. Splanemann sprach von einer schweren Entscheidung. "Die Stimmung ist sehr aufgeheizt." Man wolle dem Arbeitgeber aber Verhandlungsbereitschaft signalisieren.

Der Kommunale Arbeitgeberverband als Verhandlungspartner von ver.di wollte sich zunächst nicht äußern. Ver.di fordert für die rund 11 500 BVG-Beschäftigten acht bis zwölf Prozent mehr Geld. Seit Freitag liegt ein neues Angebot der Arbeitgeber vor, dass die Gewerkschaft jedoch umgehend als "Mogelpackung" zurückwies. Am Montag sprach die Gewerkschaft davon, dass die Arbeitgeber Gelegenheit haben sollen, das Angebot zu präzisieren; es sei bislang sehr allgemein gefasst. Beide Seiten setzen sich am 18. Februar wieder an einen Tisch.

BVG kundenfreundlich

Die Gewerkschaft will bis Dienstagmittag entscheiden, welche Unternehmensteile der BVG bestreikt werden sollen. "Es gibt noch Bereiche, wo es dem Arbeitgeber wehtut", hieß es.

Die Vorlaufzeit für den zweiten Warnstreik ist deutlich länger als beim ersten Mal. Der erste Ausstand war nur sieben Stunden vor Beginn angekündigt worden, viele Fahrgäste konnten sich nicht mehr darauf einstellen. "Uns ist klar, dass man sich die Sympathien nicht einfach verscherzen kann", sagte Splanemann.

Quelle: ntv.de

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