Anteils-Verkauf steht kurz bevor Neue Verhältnisse bei EADS
09.01.2007, 22:05 UhrDer geplante Verkauf von Anteilen des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS durch den Autokonzern DaimlerChrysler steht nach Angaben der Bundesregierung kurz bevor. "Die Lösung steht, die Teilnehmer haben zueinander gefunden. Derzeit laufen die letzten Abstimmungen", sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm der "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Er erwarte, dass die Einigung in der nächsten oder übernächsten Woche verkündet werden könne.
Die Bundesregierung hat ein EADS-Beteiligungskonsortium aus privaten und staatlichen Banken initiiert, da DaimlerChrysler seine EADS-Beteiligung auf 15 von 22,5 Prozent reduzieren will. Mit dem Einstieg eines deutschen Finanzkonsortiums soll das austarierte Machtverhältnis zwischen Deutschland und Frankreich erhalten bleiben. Ebenfalls 22,5 Prozent halten Frankreich und der französische Rüstungskonzern Lagardere.
Dem Vernehmen nach soll das Konsortium aus rund einem Dutzend Finanzinstituten den EADS-Anteil über eine komplexe Derivate-Konstruktion zunächst vier Jahre lang halten. Das Paket ist an der Börse rund 1,5 Milliarden Euro wert. Die Stimmrechte verblieben bei DaimlerChrysler. Ein formelles Mitspracherecht bei EADS bekämen die neuen Investoren damit nicht.
Als gesetzt in dem Konsortium gelten Finanzkreisen zufolge die Deutsche Bank, die Commerzbank, die staatliche Förderbank KfW und das US-Geldhaus Goldman Sachs, wie die FAZ schreibt. Laut "Financial Times Deutschland" wollen sich auch die US-Bank Morgan Stanley und die Schweizer Credit Suisse Group an dem Finanzkonsortium beteiligen. Die drei ausländischen Institute sollen dem Blatt zufolge ungefähr ein Fünftel des 1,5-Millionen-Pakets übernehmen. Die drei Institute lehnten der Zeitung zufolge einen Kommentar ab.
Quelle: ntv.de