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Londoner Flughäfen zu verkaufen Niederlage für BAA

Der Flughafenbetreiber BAA muss sich von drei seiner sieben britischen Airports trennen. Um den Wettbewerb zu erhöhen und den Service auf den Flughäfen zu verbessern ordnete die Kartellbehörde an, dass die Londoner Flughäfen Gatwick und Stansted sowie einer der beiden schottischen Airports Glasgow oder Edinburgh in den kommenden zwei Jahre verkauft werden müssen.

BAA hatte Gatwick bereits vor Monaten zum Verkauf angeboten, um guten Willen zu demonstrieren. Im Januar hatte der deutsche Baukonzern Hochtief BAA ein Angebot für Großbritanniens zweitgrößten Airport unterbreitet. An Gatwick hatten auch andere Bewerber Interesse bekundet. Nach Schätzungen sollen die Offerten bei bis zwei Mrd. Pfund (2,1 Mrd. Euro) liegen.

Kritik von Billigfliegern

Flughafenbetreiber BAA, der zur spanischen Ferrovial-Gruppe gehört, kritisierte die Anweisung der Behörde und behielt sich einen Widerspruch vor. "Wir haben bereits den Kundenservice an all unsere Flughäfen verbessert", meinte BAA-Chef Colin Matthews. Im gegenwärtigen Wirtschaftsklima sei der Verkauf dreier Flughäfen unmöglich. Für eine Anfechtung der Entscheidung hat der Flughafenbetreiber zwei Monate Zeit.

BAA war in der Vergangenheit unter anderem von Billig-Fluggesellschaften für die hohen Gebühren und den schlechten Service kritisiert worden. Das Unternehmen betreibt auch die Flughäfen in London-Heathrow, Southampton und Aberdeen.

Niederlage für Ferrovial

Die Entscheidung ist eine empfindliche Schlappe für den spanischen Mischkonzern Ferrovial, der BAA im Jahr 2006 als Teil eines Konsortiums für 10,6 Mrd. Pfund übernommen und sich dabei erheblich verschuldet hat. Analysten rechnen mit einem erzielbaren Verkaufspreis von 4 Mrd. Euro für drei Flughäfen. Damit lasse sich zwar die Schuldenlast von 26 Mrd. Euro bei Ferrovial senken, doch sei dies weniger als beim Kauf bezahlt wurden, argumentieren sie.

Zwar kann das Unternehmen den hochprofitablen Londoner Verkehrsflughafen Heathrow behalten, der in Europa das größte Verkehrsaufkommen hat. Mit Stansted verliert er jedoch einen Airport, dem großes Wachstum in den nächsten Jahren zugetraut wird. Hier landen die Maschinen von Ryanair. Die britische Regierung hat einer Ausweitung des Flugaufkommens in Stansted um 10 Prozent bereits zugestimmt. Die Billigfluggesellschaft Ryanair begrüßte die Entscheidung der Kartellaufsicht.

Quelle: ntv.de

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