Defekte Tanks in Japan Nissan ruft Autos zurück
30.03.2007, 13:38 UhrJapans drittgrößter Autobauer Nissan ruft auf seinem Heimatmarkt mehr als eine Million Fahrzeuge zurück. Betroffen sind Kompaktwagen der Modellreihe March und Cube, die zwischen 1991 und 2000 hergestellt wurden. Grund für die Rückrufaktion sei ein Defekt am Tank, teilte der Konzern in einem Schreiben an das Verkehrsministerium in Tokio mit. Unfälle habe es in dem Zusammenhang bisher nicht gegeben, sagte eine Nissan-Sprecherin. Der Rückruf sei auf Japan beschränkt, da in den übrigen Ländern andere Materialien für die Tanks verwendet würden.
Die Kosten für die Rückrufaktion schätzt Nissan auf umgerechnet etwa 20 Mio. Euro. Sie sollen aus Rücklagen gedeckt werden.
Der Rückruf kommt für Nissan dennoch zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Der Autobauer sieht sich in den USA und Japan einem immer härteren Wettbewerb ausgesetzt. Anfang Februar hatte der Konzern einen kräftigen Gewinnrückgang für das Quartal bekannt gegeben, den ersten seit sieben Jahren. Besonders der Mangel an neuen Modellen belastet den Absatz. An der Tokioter Börse verlor die Nissan-Aktie am Freitag 0,9 Prozent.
In den letzten Wochen hatte es neben Nissan eine ganze Reihe von Rückrufaktionen bei Autoherstellern gegeben. Honda startete im März einen weltweiten Rückruf für die Modelle Jazz und Accord sowie dem FR-V. Ebenfalls betroffen war Ford mit den Modellen S-Max und Galaxy. Eine defektes Motorsteuergerät veranlasste im März Fiat, deutschlandweit 46.000 Panda-Modelle in die Werkstätten zu beordern.
Der Hauptgrund für diese Häufung liegt nach Angaben von Experten unter anderem in der Verwendung billiger Materialien bei immer mehr Modellen. In einem anziehenden Wettbewerb sollen dadurch Kosten gesenkt und die Effektivität erhöht werden. Hinzu kämen immer kürzere Entwicklungs-Zeiträume.
Quelle: ntv.de