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Jetzt auch der Chef NordLB feuert erneut Händler

In der Aktienaffäre bei der NordLB hat die Bank einen weiteren Mitarbeiter gefeuert. Ein Sprecher der Norddeutschen Landesbank (NordLB) sagte in Hannover, der Mann sei wegen interner Regelverstöße und Kompetenzüberschreitungen entlassen worden, zudem sei er seiner Verantwortung als Führungskraft nicht gerecht geworden. Der Sprecher bestätigte damit einen Bericht der "Financial Times Deutschland". Die NordLB hatte bereits einen Aktienhändler gefeuert. Die Händler hatten nach bisherigem Kenntnisstand im Auftrag eines Kunden Aktienpakete an vier Unternehmen gekauft. Der Kunde aber hat der NordLB die Aktien bisher nicht abgenommen.

Nach einem "Handelsblatt"-Bericht liegt die Summe der Aktienfehlkäufe bei rund 200 Millionen Euro. Der NordLB-Sprecher sagte, es liefen Gespräche mit dem Kunden. Einzelheiten wollte er nicht nennen - zum Beispiel zu der Frage, ob die Bank noch Aktien von weiteren Unternehmen gekauft hat. Laut "Financial Times Deutschland" handelt es sich bei dem nun geschassten Mitarbeiter um den Chef des bereits gefeuerten Mitarbeiters.

R ückstellungen von 82 Millionen Euro

Eine Sprecherin des NordLB-Aufsichtsratsvorsitzenden, Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring (CDU), sagte, Möllring habe "volles Vertrauen" in den Vorstand, der die Angelegenheit überprüfe und eventuell Konsequenzen daraus ziehen werde. Die NordLB hatte nach den ominösen Aktienkäufen bereits eine Risikorückstellung von 82,5 Millionen Euro gebildet.

Die gefeuerten Händler der NordLB hatten große Aktienpakete etwa des angeschlagenen Handyzulieferers Balda gekauft. Wie jetzt bekannt wurde, zählt zu den Firmen, an denen die NordLB nun wider Willen Großaktionär ist, auch eine Firma im US-Bundesstaat Utah, die elektronische Fußfesseln herstellt.

Medienberichten zufolge sollen die Händler im Auftrag der Berliner Investmentfirma Vatas die Aktien gekauft haben. An der Börse werden Auswirkungen auf die Fluggesellschaft Air Berlin und den Internet-Anbieter Freenet befürchtet. In beiden Unternehmen sei Investor Vatas mit dem einstigen Vorzeigeunternehmer Lars Windhorst als Geschäftsführer engagiert. Die NordLB wollte weder bestätigen noch dementieren, dass Vatas tatsächlich der Auftraggeber war.

Quelle: ntv.de

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