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Händler-Affäre in Hannover NordLB legt Geld zurück

Die Norddeutsche Landesbank (NordLB) sitzt neben einem großen Balda-Aktienpaket nach bisher unbestätigten Angaben auf weiteren Beteiligungen, die ihr Investoren nicht abnehmen. Dabei handele es sich um kleinere Aktienpakete, die unter der meldepflichtigen Schwelle von drei Prozent lägen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Nach dem nicht abgesprochenen Kauf mehrerer Millionen Aktien durch einen ihrer Händler hat die Bank eine Risikorückstellung von 82,5 Mio. Euro gebildet. Der Mitarbeiter sei wegen interner Regelverstöße und Kompetenzüberschreitungen entlassen worden, bestätigte ein Sprecher einen Bericht des "Handelsblatts". Die Bank sei jetzt im Gespräch mit dem Kunden, für den die Aktien größtenteils im vergangenen Jahr gekauft worden seien. "Der Kunde hat die Aktien nicht abgenommen", sagte der Sprecher.

Nach Angaben des "Handelsblatt" geht es um den Kauf um 13 Mio. Aktien im Wert von 100 Mio. Euro. Die NordLB habe dadurch Anteile an den drei Mittelständlern Balda, Curanum und Euromicron erworben. Deren Aktienkurse waren in jüngster Zeit stark gefallen.

Der Händler soll im Auftrag der Berliner Investmentfirma Vatas die Aktien gekauft haben. An der Börse werden Auswirkungen auf die Fluggesellschaft Air Berlin und den Internet-Anbieter Freenet befürchtet. In beiden Unternehmen sei Investor Vatas mit dem einstigen Vorzeigeunternehmer Lars Windhorst als Geschäftsführer engagiert.

Die NordLB wollte weder bestätigen noch dementieren, dass Vatas tatsächlich der Auftraggeber war. Es sei jetzt Ziel der Gespräche mit dem Kunden, dass dieser die Aktien abnehme. Zu den weiteren Plänen für das Paket machte der Sprecher keine Angaben. "Wir sehen keinen Verkaufsdruck."

Die NordLB arbeitet Finanzkreisen zufolge mit Hochdruck an der Aufarbeitung der Affäre. Mehrere Rechtsberater und Spezialisten seien damit beschäftigt, die Hintergründe zu beleuchten, sagten die mit der Angelegenheit vertrauten Personen. Möglicherweise werde die Bank zu gegebener Zeit die Staatsanwaltschaft einschalten.

Quelle: ntv.de

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