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Historische Rekordgewinne Öl-Multis sahnen ab

Die Rekordpreise am Ölmarkt sorgen bei großen Energieunternehmen weiter für steigende Gewinne. Der US-Konzern Exxon gab ein Plus von 14 Prozent bei seinem Quartalsgewinn bekannt und übertraf mit 11,68 Mrd. Dollar (rund 7,5 Mrd. Euro) noch einmal den eigenen Rekord aus dem Vorjahr für den bislang höchsten Quartalsgewinn eines US-Unternehmens.

Der britisch-niederländische Konkurrent Royal Dutch Shell erwirtschaftete im vergangenen Vierteljahr einen Ergebniszuwachs von fünf Prozent auf 7,9 Mrd. Dollar (rund 5,1 Mrd. Euro). Auch die südeuropäischen Energieunternehmen Eni und Repsol verzeichneten weiteres Wachstum. Der britische Ölkonzern BP hatte diese Woche einen 60-prozentigen Gewinnsprung im Quartal bekanntgegeben.

Bei Shell war der Gewinntreiber die Produktionssparte, die im Berichtszeitraum von dem deutlichen Ölpreisanstieg profitierte. Die Öl- und Gasförderung ging zugleich leicht auf 3,126 Mio. Barrel pro Tag zurück. Die Milliardengewinne stärken auch die Kriegskasse: Shell plant 2008 Übernahmen im Gesamtwert von zehn Milliarden Dollar. Einzelheiten nannte das Unternehmen nicht.

Exxon enttäuschte die Anleger trotz seiner Rekorde: Die Öl- und Gas- Produktion des Unternehmen hinkt weit hinter den Erwartungen her, und die Gewinnmarge bei Benzin war schwach. "Exxon hatte in diesem Quartal mit starken Rückgängen in der Produktion in den meisten Regionen zu kämpfen", sagte Gene Pisasale von Capital Advisors. "Die Firma gibt 25 Milliarden Dollar im Jahr aus und sie schaffen es trotzdem nicht, beim Produktionswachstum in den positiven Bereich zu kommen." Am Berichtstag gab die Aktie des Unternehmens in New York deutlich nach.

Der US-Ölpreis hatte im abgelaufenen Quartal im Durchschnitt knapp unter 125 Dollar je Barrel und damit fast doppelt so hoch wie in der Vorjahresperiode notiert. Die Benzinpreise legten dagegen in den USA nur um 25 Prozent zu, was die Gewinnmargen dieser Exxon-Sparte drückte.

Der italienische Eni-Konzern verdiente im zweiten Quartal 2,3 Mrd. Euro und damit vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Auf betrieblicher Ebene (Ebit) stieg das Ergebnis um gut ein Drittel auf 5,6 Mrd. Euro, wie die nach Börsenwert viertgrößte Ölgesellschaft Europas mitteilte.

Der spanische Konkurrent Repsol wies in seinem Halbjahresbericht ein Anstieg des Nettogewinns von 15 Prozent auf 1,9 Mrd. Euro aus. Das Betriebsergebnis kletterte in den ersten sechs Monaten auf 3,4 Milliarden Euro, vor allem beflügelt durch das kräftige Wachstum der Ölfördersparte.

Auch Gazprom glänzt

Was auf die Ölkonzerne zutrifft, scheint auch für die Riesen im Erdgasgeschäft zu gelten. Der russische Gasmonopolist Gazprom hat wegen des rasanten Anstiegs der Gaspreise im Frühjahr fast 80 Prozent mehr verdient als vor einem Jahr. Der Konzern wies einen Nettogewinn von umgerechnet 3,6 Mrd. Euro (131 Mrd. Rubel) für das abgelaufene Vierteljahr aus. In der gesamten ersten Jahreshälfte verdoppelte der weltgrößte Gasproduzent nach russischen Bilanzstandards seinen Gewinn sogar auf 7,8 Mrd. Euro.

Die meisten Branchenexperten konzentrieren sich bei Gazprom auf die Geschäftszahlen nach internationaler Rechnungslegung. Diese hat der Konzern jedoch noch nicht vorgelegt.

Quelle: ntv.de

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