Bauernpräsident warnt Öl verteuert Nahrung
13.05.2008, 17:36 UhrBauernpräsident Gerd Sonnleitner befürchtet wegen der hohen Ölpreise eine Kostenexplosion bei der Erzeugung von Nahrungsmitteln. Der Rohölpreis sei auch ein Richtpreis für Getreide, sagte Sonnleitner am Dienstag am Rande eines Agrarkongresses in Berlin. Mit steigenden Ölpreisen verteuerten sich automatisch die Produktions- und Transportkosten. Das werden nach seiner Einschätzung mittelfristig auch die Verbraucher zu spüren bekommen. "Man kann das nicht gleich im Markt umsetzen." Das werde zeitversetzt geschehen, befürchtet Sonnleitner. Der Höhenflug der Ölpreise hatte sich zum Wochenbeginn zunächst fortgesetzt. Im asiatischen Handel sank der US-Ölpreis allerdings deutlich.
Der Bauernpräsident rechnet auch mit wieder steigenden Milchpreisen. "Im Sommer, im Frühherbst ziehen sie wieder an", sagte er. Die Verträge zwischen Molkereien und dem Lebensmitteleinzelhandel liefen meist nur ein halbes Jahr. Die Verbraucherpreise für Milch waren nach Erhöhungen im vergangenen Jahr wieder gesunken.
Aldi, Lidl und Rewe hatten nach geringeren Erzeugerpreisen zeitgleich die Preise für Milch und Milchprodukte gesenkt. Sonnleitner schaltete daraufhin das Bundeskartellamt ein. Er kritisierte ein Ungleichgewicht zwischen Bauern und Handel. Sechs bis acht Discounter vertrieben 99 Prozent der Nahrungsmittel, dagegen gebe es 6500 Firmen der Ernährungsindustrie und 350.000 Bauern. Darüber wolle er mit dem Präsidenten des Kartellamts, Bernhard Heitzer, sprechen.
Quelle: ntv.de