Kein Grund für mehr Öl Opec dreht nicht auf
20.04.2008, 16:50 UhrDie Opec sieht trotz der hohen Rohölpreise derzeit keinen Grund für eine Erhöhung der Fördermenge. Angebot und Nachfrage seien ausgeglichen, sagte Opec-Präsident Chakib Khelil während eines Besuchs in Kuwait. Er wies darauf hin, dass Produktionssteigerungen nicht notwendigerweise zu niedrigeren Preisen führen müssten. "Wir haben im vergangenen Jahr die Förderung erhöht und es gab einen Anstieg der Preise, keinen Rückgang", sagte er. Als Hauptgrund für die jüngsten Rekordstände nannte der Algerier die Dollarschwäche: "Wenn der Dollar um ein Prozent fällt, steigt der Ölpreis um etwa vier Dollar", sagte Khelil.
Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl war vergangenen Freitag auf einen Rekordstand von 117 Dollar gestiegen. Auch der saudi-arabische Ölminister Ali al-Naimi wies die Forderung aus dem Westen nach einer Steigerung der Ölfördermenge zurück. Diese Bitte der Verbraucherländer sei vermutlich politisch motiviert und ohne fundamentalen Hintergrund, sagte er der Fachpublikation "Petroleum Argus".
Die Internationale Energieagentur (IEA) nannte den derzeitigen Ölpreis zu hoch. Besonders Entwicklungsländer hätten darunter zu leiden, sagte Geschäftsführer Nobuo Tanaka. Er hoffe, dass alle Teilnehmer des noch bis Dienstag in Rom stattfindenden internationalen Energieforums IEF sich auf diesen Standpunkt einigen würden. An den Gesprächen nehmen fast alle der 13 Opec-Energieminister teil. Opec-Präsident Khelil bleibt dem Treffen aber fern, so auch der US-Energieminister Sam Bodman.
Quelle: ntv.de