Geld aus "Deutschlandfonds"? Opel erwartet Bürgschaft
12.01.2009, 19:36 UhrDer Autobauer Opel kann nach einer Einigung auf das zweite Konjunkturpaket der Bundesregierung auf staatliche Hilfen hoffen. Der Konzern könnte aus dem geplanten "Deutschlandfonds" eine Bürgschaft erhalten, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel dem Hessischen Rundfunk. Nach AFP-Angaben könnte diese Garantie könnte 1,6 Mrd. Euro betragen.
Merkel sagte, die Kreditvergabe im Rahmen des ersten Konjunkturpakets durch die Staatsbank KfW für mittelständische Unternehmen könne Opel nicht in Anspruch nehmen, da der Konzern zu groß sei. Im Rahmen eines "Deutschlandfonds" wäre diese ihrer Meinung nach aber möglich. Die Spitzen der großen Koalition wollten über die Ausgestaltung eines solchen Fonds diskutieren, den die Union zur Unterstützung von Unternehmen fordert, die von den Banken keine Kredite mehr bekommen.
Opel leidet unter der Schieflage des angeschlagenen Mutterkonzerns General Motors (GM). GM-Europachef Carl-Peter Forster hatte bislang von benötigten staatlichen Hilfen in Höhe von etwa einer Mrd. Euro gesprochen. Während Unternehmenskreise nun mit einer Kreditgarantie über 1,6 Mrd. Euro rechnen, ging der Chef des Opel-Gesamtbetriebsrates, Klaus Franz, von einer staatlichen Bürgschaft in Höhe von 1,8 Mrd. Euro ab März dieses Jahres aus. Diese staatliche Hilfe sei notwendig, damit Opel "sich vor dem Hintergrund der Autokrise solide und souverän aufstellen" könne, sagte er der "Rheinischen Post".
GM braucht weiteres Geld
Unterdessen schließt GM schließt nicht aus, über die von der US-Regierung zugesagten Notkredite hinaus nochmals weitere Milliardenhilfen zu brauchen. Die zunächst gewährten 13,4 Mrd. Dollar seien für die Zeit bis Ende März vorgesehen, sagte der für das laufende Geschäft zuständige GM-Präsident Fritz Henderson auf der US-Automesse in Detroit. Ob danach weitere Hilfen nötig seien, wollte er nicht sagen.
Auch Konzernchef Rick Wagoner hatte tags zuvor bereits womöglich nötige zusätzliche Kredite nicht ausgeschlossen. Ende vergangenen Jahres hatte der Opel-Mutterkonzern im Ringen um Staatshilfen zuletzt 18 Mrd. Dollar verlangt, letztlich aber 4,6 Mrd. weniger zugesagt bekommen.
GM muss ebenfalls wie der Konkurrent Chrysler, der bisher vier Mrd. Dollar an Notkrediten erhielt, der US-Regierung bis Ende März seine Überlebensfähigkeit beweisen. Bereits bis Mitte Februar muss dafür ein konkreter Plan vorliegen. Die Regierung fordert einen Schuldenabbau und die mittelfristige Senkung der Löhne auf das niedrigere Niveau ausländischer Hersteller in den USA. GM, Ford und Chrysler verhandeln darüber bereits mit der Auto-Gewerkschaft UAW.
Quelle: ntv.de