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Wenn IBM nicht will… Oracle schnappt sich Sun

Nach dem Platzen der Fusionsgespräche zwischen IBM und Sun Microsystems schnappt nun überraschend Oracle zu und schluckt den Serverhersteller für rund 7,4 Mrd. Dollar. Oracle zahlt nach Angaben vom Montag 9,50 Dollar pro Sun-Aktie und damit nur zehn Cent mehr als IBM offenbar geboten hatte. Oracle-Anleger reagierten angesichts der schwachen Sun-Geschäftszahlen alles andere als euphorisch: Der Aktienkurs fiel vorbörslich um 4,2 Prozent, während die Anteilsscheine von Sun um 37 Prozent in die Höhe schossen.

Branchenexperten zufolge will sich Oracle mit der Übernahme vor allem im Konkurrenzkampf mit IBM stärken. Sun baut Hochleistungs-Server, die bei vielen Telekom-Firmen und Banken zum Einsatz kommen. Sun - Erfinder der Java-Software - hat sich jedoch nie ganz vom Platzen der Internet-Blase erholt und machte in fünf der vergangenen acht Jahre Verluste. Die Aktie des Unternehmens kostete zur Hochzeit der Internet-Euphorie bis zu 260 Dollar - vor Beginn der Fusionsspekulationen war das Papier für weniger als fünf Dollar zu haben.

Wegen der Talfahrt streicht Sun derzeit jeden Fünften seiner weltweit gut 30.000 Arbeitsplätze und gilt bereits seit längerem als Übernahmekandidat. Der Konzern macht etwa 40 Prozent seines Umsatzes mit dem Verkauf von Computern, 15 Prozent mit der Datenspeicherung und 40 Prozent mit IT-Dienstleistungen. In Deutschland beschäftigt Sun 1450 Mitarbeiter. Hier hat der Konzern seine Zentrale in München und weitere Niederlassungen unter anderem in Düsseldorf, Frankfurt und Hamburg.

Quelle: ntv.de

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