Entschädigungsklage gegen SAP Oracle soll Summe nennen
21.10.2008, 08:15 UhrEin kalifornischer Richter hat dem US-Datenbank- und Softwarekonzern Oracle eine Beilegung der Klage gegen SAP gegen eine finanzielle Entschädigung nahegelegt. Richter Joseph Spero vom Bezirksgericht in San Francisco forderte Oracle am Montagabend auf, SAP bis 13. Februar 2009 eine Summe zu nennen, mit der eine gerichtliche Auseinandersetzung vermieden werden könne.
Der Walldorfer Unternehmenssoftware-Konzern solle bis 18. Februar 2009 ein Gegenangebot machen. Kalifornische Gerichte versuchen in der Regel zunächst, Zivilverfahren außergerichtlich beizulegen.
In dem Streit der Software-Rivalen geht es um den Vorwurf von Oracle, dass die SAP-Tochter TomorrowNow unberechtigt Software-Codes von Oracle-Datenbanken heruntergeladen habe. Dadurch seien dem US-Konzern Kunden abgesprungen. TomorrowNow hatte für Oracle-Kunden Software gewartet. Oracle beziffert den entstandenen Schaden auf mindestens eine Milliarde Dollar. SAP hat eingeräumt, dass TomorrowNow rechtswidrig auf Datenbanken zugegriffen habe.
SAP hatte TomorrowNow 2005 erworben. Inzwischen zog SAP bei der US-Tochter allerdings die Reißleine - ihr Geschäft soll bis zum 31. Oktober eingestellt werden.
Eine SAP-Sprecherin sagte, das deutsche Unternehmen werde der Empfehlung des Gerichts Folge leisten. Oracle wollte sich nicht äußern. Erst vor zwei Wochen waren Gespräche zwischen SAP und Oracle über eine gütliche Einigung ergebnislos abgebrochen worden.
Oracle kündigt Aktienrückkauf an
Wie ebenfalls am Montagabend bekannt gegeben wurde, stockt der US-Softwarehersteller Oracle sein Aktienrückkaufprogramm kräftig auf. Zusätzlich zu den bereits genehmigten 1,3 Mrd. Dollar sollen für weitere 8,0 Mrd. Dollar (6,0 Mrd. Euro) eigene Anteilscheine aufgekauft werden. Das teilte der Konkurrent des deutschen SAP-Konzerns am Montagabend in einer Pflichtmitteilung an die US-Wertpapieraufsicht SEC mit.
Durch den Rückkauf von Anteilen wollen Unternehmen ihren Aktienkurs erhöhen. Oracle will durch den Einzug auch die umgekehrt umfangreiche Ausgabe von Aktien als Vergütung für Mitarbeiter ausgleichen.
Quelle: ntv.de