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Alpenrepublik macht's vor Österreich hat Nase vorn

Deutschland hinkt dem Nachbarland Österreich wirtschaftlich laut einer aktuellen Untersuchung deutlich hinterher. "In den vergangenen Jahren hatte Österreich mit einer einzigen Ausnahmen im Jahr 2001 stets ein höheres Wirtschaftswachstum als Deutschland", berichtete die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft. Auch in diesem und im nächsten Jahr werde die Alpenrepublik wohl die Nase vorn haben. Ähnlich sehe es bei Arbeitsmarkt und Wohlstand aus. Österreich habe offensiver und reformfreudiger auf die Herausforderungen durch die Globalisierung reagiert.

Der deutsche Aufschwung der vergangenen beiden Jahre sei zwar erfreulich, sagte Verbands-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. "Wir dürfen uns aber nicht damit zufriedengeben. In anderen Staaten läuft es wesentlich besser." Deutschland und Österreich seien bei Voraussetzungen und Entwicklungsstand gut vergleichbar. Daher gebe es keinen Grund, warum sich Deutschland vom Nachbarn wirtschaftlich abhängen lassen sollte.

Allein die Arbeitslosenquote lag in den vergangenen Jahren in Österreich durchweg mindestens drei Prozentpunkte unter dem deutschen Niveau. Dies sei sowohl Ursache als auch Folge des höheren Wachstums, sagte Brossardt. Als Folge der Entwicklung habe Österreich inzwischen ein höheres Wohlstandsniveau. Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner habe in Österreich 2006 bei gut 31.030 Euro gelegen, knapp zehn Prozent mehr als in Deutschland. In den vergangenen zehn Jahren legte Österreich um über 40 Prozent zu, Deutschland nur um gut 24 Prozent.

Für das unterschiedliche Tempo macht Brossardt vor allem den unterschiedlichen Reformeifer verantwortlich. "Die wirtschaftliche Freiheit in Österreich hat sich spürbar erhöht." So sei zum Beispiel der Arbeitsmarkt bei den Nachbarn weniger stark reguliert. Die Arbeitskosten seien in Österreich um 13 Prozent niedriger. Das liege auch an längeren Arbeitszeiten: "Ein österreichischer Erwerbstätiger arbeitet im Jahr über 500 Stunden länger als sein deutscher Kollege." Die Politik habe unter anderem für niedrigere Steuersätze und eine Lockerung des Kündigungsschutzes gesorgt. Allerdings seien inzwischen in Österreich auch Rückschritte zu verzeichnen. Als Beispiele nannte Brossardt die Erhöhung der Krankenkassenbeiträge und die Diskussion um Mindestlöhne.

Quelle: ntv.de

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