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Fusionsgerüchte in Japan Panasonic tanzt um Sanyo

Der japanische Elektronikkonzern Panasonic will angeblich den mit Problemen kämpfenden heimischen Konkurrenten Sanyo übernehmen. Wie japanische Medien unter Berufung auf informierte Quellen berichteten, will Panasonic möglicherweise noch in diesem Monat Verhandlungen über eine Mehrheitsbeteiligung mit den drei Hauptanteilseignern von Sanyo aufnehmen.

Sollten die Verhandlungen zum Erfolg führen, wäre es die erste Fusion zwischen zwei großen japanischen Elektronikkonzernen. Panasonic hoffe, bis Jahresende eine Grundsatzvereinbarung treffen zu können, berichtete das gewöhnlich gut informierte japanische Wirtschaftsblatt "Nikkei".

Bei den drei großen Anteilseignern von Sanyo handelt es sich um die japanischen Finanzhäuser Sumitomo Mitsui Banking und Daiwa Securities SMBC Co. Group sowie die US-Finanzgruppe Goldman Sachs. Sie halten laut "Nikkei" zusammen fast 430 Mio. Vorzugsaktien. Sanyo ist der weltgrößte Hersteller von Lithium-Ionen-Batterien für PC und Mobiltelefone, sowie stark bei Solarzellen. Durch eine Übernahme würde sich Panasonic im schnell wachsenden Markt für Solarzellen positionieren und sich zugleich einen bedeutenden Marktanteil bei wiederaufladbaren Batterien sichern.

In diesem Feld gehen Experten von einem starken Wachstum aus, vor allem weil Autohersteller die leistungsfähigen Lithium-Ionen-Akkus für die Entwicklung von Elektroautos benötigen. Sanyo ist in diesem Bereich unter anderem eine Allianz mit Volkswagen eingegangen.

In der beschränkten Leistungsfähigkeit und den hohen Produktionskosten der bisher verfügbaren Akkus sehen viele Hersteller ein Haupthindernis auf dem Weg zum serienreifen Elektro-Pkw.

Nach einem Zusammenschluss würden Panasonic und Sanyo den bisherigen japanischen Marktführer Hitachi überholen. Entsprechend ihren Prognosen hätten beide Firmen in dem im März endenden Geschäftsjahr einen Umsatz von fast 90 Mrd. Euro.

Analysten beurteilen eine mögliche Fusion positiv. "Das ist ein Geschäft, bei dem eins und eins drei ergeben können. Im Geschäft mit Batterien wären sie wirklich Weltklasse", sagte Händler Masayoshi Okamoto. Der Zukauf von starken Produkten und eine Konsolidierung des japanischen Marktes könne für Panasonic sinnvoller sein als Übernahmen im Ausland.

Quelle: ntv.de

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