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Gegen Kredite Paris leiht Banken Geld

Frankreich stärkt seine Großbanken und Sparkassen bis zum Jahresende mit 10,5 Mrd. Euro Eigenkapital. Für 2009 würden weitere 10,5 Mrd. bereitgestellt, erklärte Wirtschaftsministerin Christine Lagarde am späten Montagabend in Paris. Als Gegenleistung müssen die Kreditinstitute ihre Ausleihungen an Bürger und Unternehmen um drei bis vier Prozent erhöhen und auf "Goldene Handschläge" und andere unangemessene Managerentlohnungen verzichten. Das wird von den Präfekten monatlich überprüft.

Anders als in Großbritannien oder den USA übernimmt der Staat keine Kapitalbeteiligungen. Stattdessen zeichnet die Gesellschaft für Staatsbeteiligungen SPPE Hybridanleihen der Banken mit fünf Jahren Laufzeit. Sie muss dafür Kredite aufnehmen, kassiert aber gute Zinsen auf die Anleihen. Große Privatbanken, aber auch Sparkassen profitieren von dem Aktionspaket gegen die Finanzkrise. Eine Diskussion wie in Deutschland, an der sich einige Banken wie die Deutsche Bank ausdrücklich von einer Inanspruchnahme des Rettungspakets distanzieren, kommt dadurch nicht auf.

Die Kapitalspritze in Frankreich soll vermeiden, dass "gesunde" französische Banken auf dem Geldmarkt einen Wettbewerbsnachteil gegen angeschlagene angelsächsische Institute haben, die dank der Staatsbeteiligung eine höhere Eigenkapitalquote und Kreditwürdigkeit aufweisen. "Die Banken brauchen (eigentlich) kein Eigenkapital", sagte der französische Notenbankchef Christian Noyer.

Die Großbank BNP Paribas betonte am Dienstag, die Maßnahme solle nur das Mindestniveau des Kernkapitals erhöhen. Der Staat werde nicht Aktionär, habe keine Stimmrechte und auch keinen Einfluss auf die Unternehmensführung oder die Dividendenpolitik. Die BNP Paribas wird über die Hybridanleihen 2,55 Mrd. Euro aufnehmen. Die Crdit Agricole nimmt drei Mrd. auf, die Socit Gnrale 1,7 Mrd. und die Sparkassen 1,1 Mrd. Euro. Paris ist bereit, bis zu 40 Mrd. Euro Eigenkapitalhilfen zu geben.

Die staatliche Interventionsbank CDC wird zudem fünf Mrd. Euro für Kredite an die Gemeinden bereitstellen, davon die Hälfte direkt. Damit sollen öffentliche Investitionen gesichert werden. Einige Gemeinden sind in der Finanzklemme, weil sie sich auf hoch riskante "exotische" Finanzierungen eingelassen haben. Außerdem musste der Gemeindefinanzierer Dexia kürzlich von Belgien und Frankreich mit Milliardenspritzen gerettet werden.

Quelle: ntv.de

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