Das Tauwetter in den Beziehungen zwischen China und Taiwan treibt auch in der Wirtschaft neue Blüten. Chinesische Firmen dürfen ab dem 1. Mai in der offiziell noch immer als abtrünnig betrachteten Insel investieren, wie die Regierung in Peking mitteilte. Das Handelsministerium will chinesische Firmen dort auf der Suche nach Kaufgelegenheiten aktiv unterstützen.

China Mobile macht sich die Erlaubnis umgehend in einer historischen Einigung zunutze: Der gemessen an der Kundenzahl weltgrößte Mobiltelefon-Betreiber kauft sich für umgerechnet 400 Mio. Euro bei Taiwans Far EasTone ein. Weil die Branche in Taiwan technologisch fortgeschrittener ist, verspricht sich China Mobile durch die Kooperation einen besseren Einblick in die Trends der Zukunft.

Seit dem Ende des chinesischen Bürgerkriegs 1949 betrachtet China Taiwan als abtrünnigen Landesteil und will die Insel offiziell notfalls mit Waffengewalt wieder unter seine Kontrolle bringen. Seit dem Amtsantritt der China-freundlichen Regierung von Präsident Ma Ying-jeou in Taiwan vor einem Jahr haben sich die Beziehungen jedoch deutlich verbessert.