Ergebnis unter Erwartungen Pfleiderer wird abgestraft
30.04.2008, 13:57 UhrDer schwache Dollar und schleppende Geschäfte in Polen bremsen das Wachstum des Holzverarbeiters Pfleiderer. Der Quartalsbericht des Unternehmens aus Neumarkt in der Oberpfalz sorgte am Mittwoch für Enttäuschung an der Börse: Die im MDax notierte Pfleiderer-Aktie brach auf dem deutschen Aktienmarkt ein.
In den ersten drei Monaten blieb der Konzern mit seinem operativen Gewinn unter den eigenen Erwartungen. Der Hersteller von Spanplatten und Laminatböden hält zwar an seinen Geschäftszielen fest, konnte Branchenexperten damit aber nicht überzeugen. "Obwohl das Unternehmen seine Prognose für 2008 bekräftigt hat, werten wir dies als Gewinnwarnung und senken unsere Erwartungen für 2008", stellte Unicredit-Analyst Andre Remke fest. Neben Nordamerika werde auch das Geschäft in Polen zunehmend zu einem Risikofaktor für das Unternehmen, merkten die Analysten von Merck Finck an.
Pfleiderer setzt zum Ausgleich auf sein starkes Geschäft in Westeuropa. Nach Firmenangaben läuft auch das zuletzt schwächelnde Nordamerika-Geschäft mittlerweile besser als erwartet. Die Restrukturierung der dortigen Aktivitäten, die durch den Kauf des schwedische Laminatbodenherstellers Pergo erweitert worden waren, sowie die gedämpfte Nachfrage der Amerikaner infolge der Immobilienkrise hatten Pfleiderer zuletzt zu schaffen gemacht.
Pfleiderer will dieses Jahr zwei Milliarden Euro umsetzen und dabei die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) auf 15 (Vorjahr: 13,8) Prozent steigern. Allerdings knüpfte das Unternehmen die Ziele an die Bedingung, dass "sich die Marktlage nicht weiter eintrübt oder erneut negativ Einflüsse aus Währungs- oder Zinsentwicklungen zu verkraften sind."
Im ersten Quartal kletterte der Umsatz um 9,4 Prozent auf 468 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) stieg um rund sieben Prozent auf 60,4 Millionen Euro, lag damit aber gut drei Millionen Euro unter den Erwartungen des Managements. Der Überschuss brach wegen Belastungen bei Zinssicherungsgeschäften und Devisentermingeschäften auf 10,9 (17,5) Millionen Euro ein.
Quelle: ntv.de