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Ermittler sind ganz Ohr Pierer bittet zum Gespräch

In der Siemens-Schmiergeldaffäre hat die Staatsanwaltschaft München ein Gespräch mit dem früheren Siemens-Chef Heinrich von Pierer bestätigt. "Auf Wunsch von Herrn von Pierer hat es gestern zusammen mit seinem Anwalt ein längeres Gespräch bei der Staatsanwaltschaft gegeben", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Christian Schmidt-Sommerfeld am Samstag in München und bestätigte damit entsprechende Angaben der "Süddeutschen Zeitung".

Zu Anlass und Inhalt des Gesprächs, das am Montag fortgesetzt werden solle, wollte er sich nicht äußern. Auch ob es Ermittlungen gegen von Pierer gebe, ließ Schmidt-Sommerfeld offen.

Nach übereinstimmenden Berichten von "SZ" und "Spiegel Online" soll es derweil neue Anschuldigungen gegen von Pierer geben, die dieser allerdings bestreite. Bei Siemens war für eine Stellungnahme zunächst niemand erreichbar.

Am Samstag war bereits bekanntgeworden, dass der Aufsichtsrat von Siemens Schadenersatzklagen gegen bis zu zehn ehemalige Vorstände erwägt. Mehrere Mitglieder des Kontrollgremiums gingen davon aus, dass ein Vorgehen gegen den gesamten früheren Zentralvorstand "unumgänglich" sei, hatte die "Süddeutschen Zeitung" berichtet. Ein Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren.

Aktionärsschützer halten in der Siemens- Schmiergeldaffäre Schadenersatzforderungen gegen die Ex-Vorstände für unabdingbar, falls sich Beweise für Verfehlungen ergeben sollten. "Falls der jetzige Vorstand davon Kenntnis hat, dass das frühere Management von Korruption wusste, müssen sie meines Erachtens Schadenersatzansprüche geltend machen, da gibt es gar kein Vertun", sagte Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz.

"Ganz Siemens hat ein Vertrauens- und Imageproblem in der Außendarstellung." Um gegenzusteuern, müsse Konzernchef Peter Löscher durchgreifen. "Es darf keine Rücksicht auf irgendetwas genommen werden, auch nicht auf irgendwelche langjährigen Verdienste."

Quelle: ntv.de

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