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Arbeitskampf bei CityLine Piloten streiken

Nur wenige Tage nach dem Ende der Streiks beim Boden- und Kabinenpersonal bricht ein neuer Arbeitskampf bei der Lufthansa aus. Die Pilotenvereinigung Cockpit hat für Donnerstag und Freitag mehr als 700 Piloten bei der Lufthansa-Tochter CityLine zu einem 36-stündigen Arbeitskampf aufgerufen. Der Streik der Piloten werde am Donnerstag um 00.00 Uhr beginnen und bis Freitag 12.00 Uhr dauern, teilte Cockpit mit.

Betroffen von dieser Streikmaßnahme sind laut der Vereinigung alle Stationen der Regionalfluggesellschaft in Deutschland. Dazu gehören München, Hamburg, Stuttgart, Düsseldorf, Berlin Tegel, Frankfurt, Bremen, Köln, Nürnberg, Paderborn, Münster/Osnabrück, Friedrichshafen, Dresden, Hannover und Leipzig.

Hintergrund seien die festgefahrenen Tarifverhandlungen über die Gehälter für Piloten. Diese Verhandlungen laufen unabhängig von denen für das Boden- und Kabinenpersonal, bei dem am vergangenen Freitag nach fünf Tagen Streik eine Einigung erreicht worden war.

CityLine bedient ausschließlich Strecken in Europa, vor allem auf wenig frequentierten Linien. Am Donnerstag stehen rund 400 Flüge auf dem Programm. Wie viele davon wegen der Streiks ausfallen werden, ist nach Angaben der Lufthansa noch offen. Das Unternehmen reagierte mit Unverständnis auf die Ankündigung. "Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb die Pilotenvereinigung Cockpit auf Basis des vorliegenden Angebots nicht verhandlungsbereit ist", sagte Lufthansa-Sprecher Michael Lamberty. Passagiere würden nach Möglichkeit auf die Bahn und auf andere Flüge umgebucht. Fluggäste könnten sich unter der Telefonnummer 0800-850 60 70 und im Internet unter www.lufthansa.com informieren.

Kein verhandlungsfähiges Angebot

Cockpit begründete die neuen Aktionen damit, dass die Lufthansa- Führung in den monatelangen Tarifverhandlungen kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt habe. Bereits im Juli waren die Cockpitbesatzungen der Lufthansa-Töchter Eurowings und CityLine in einen 24-stündigen Ausstand und Ende Juli in einen 36 Stunden dauernden Streik getreten. Die Gewerkschaft hatte die Tarifverhandlungen für die Piloten im Mai für gescheitert erklärt. In einer Urabstimmung sprachen sich anschließend mehr als 99 Prozent der VC-Mitglieder für Streiks aus. Im Kern geht es bei den Verhandlungen um mehr Geld, eine konkrete Forderung für eine Anhebung hatte die Gewerkschaft in der Öffentlichkeit aber nicht genannt.

Derzeit läuft unabhängig von den Piloten eine Urabstimmung der Gewerkschaft ver.di über die am Freitag erzielte Tarifeinigung für die gut 50.000 Beschäftigten am Boden und in der Kabine. Sie erhalten rückwirkend zum 1. Juli 5,1 Prozent mehr, ab dem 1. Juli 2009 weitere 2,3 Prozent.

Die Piloten des Lufthansa-Mutterkonzerns drohen ebenfalls mit Warnstreiks in den nächsten Tagen. Sie fordern eine Konzern- Personalvertretung bei Deutschlands größter Fluggesellschaft. Die Lufthansa hält solche Warnstreiks nicht für zulässig und will notfalls gerichtlich bis hin zur Forderung von Schadenersatz dagegen vorgehen. Bei einem Warnstreik der gut 3.500 Piloten der Lufthansa AG könnte es zu massiven Verspätungen im Luftverkehr kommen.

Quelle: ntv.de

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