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Conti-Reifensparte Pirelli ohne Plan

Der italienische Konzern Pirelli hat nach eigenen Angaben bislang keine konkreten Pläne für einen Kauf des Reifengeschäfts von Continental. Pirelli habe in Bezug auf den deutschen Konkurrenten keinerlei Vorstöße geplant, nicht einmal grundsätzlich, erklärte das Unternehmen. Eine strategische Operation müsse der Konzern aber nicht über den Markt finanzieren.

Zuvor wurde bei Pirelli vorsichtig Interesse am Conti-Reifengeschäft signalisiert. "Wenn der Preis stimmt und wenn wir gebeten werden, an der Transaktion teilzunehmen, könnte es interessant sein, das zu analysieren - aber nur wenn es eine freundliche Transaktion ist", hatte Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera der "Financial Times" gesagt. Es sei aber noch zu früh, um darüber zu reden.

Conti wollte sich dazu nicht äußern. Erst am Donnerstag hatte das Unternehmen erklärt, es gebe derzeit keinen Verkaufsprozess. Der seit dem Einstieg bei Conti unter einer erdrückenden Schuldenlast leidende Wälzlagerhersteller Schaeffler erklärte: "Die Reifenthematik ist Conti-Angelegenheit."

"Strategisch sinnvoll"

Vor gut einer Woche noch hatte Tronchetti Spekulationen über ein Interesse zurückgewiesen und betont, Pirelli wolle aus eigener Kraft wachsen. Nun sagte er in dem Interview, es könnte einige kleinere Fusionen in der Reifenbranche geben, "es könnte auch eine wichtige Transaktion in der Zukunft geben. Aber das ist kein Muss." Nach früheren Informationen aus Kreisen haben mehrere Banken dem italienischen Konzern einen Kauf der Conti-Reifensparte schmackhaft zu machen versucht.

"So ein Deal wäre zwar strategisch sinnvoll", sagten Aktienhändler. "Aber weil es das Gegenteil von dem ist, was Pirelli erst vor ein paar Tagen gesagt hat, hat das keinen Einfluss auf den Kurs."

Conti hatte im Herbst angekündigt, alle Optionen für seine Gummi-Sparte zu prüfen, um die Schuldenlast zu drücken. "Es gibt keinen aktiven Verkaufsprozess für die Rubber Group", hatte Conti-Vorstandsmitglied Hans-Joachim Nikolin jedoch am Donnerstag deutlich gemacht. Die Vorbereitungen dafür, die Gummi-Sparte aus dem Konzernverbund herauszulösen, liefen allerdings weiter und würden noch einige Monate in Anspruch nehmen.

Quelle: ntv.de

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